Mischa Zverev (ehemaliger Tennisprofi) und Alexander Zverev (Germany) unterhalten sich, TERRA WORTMANN Open 2024, Oscar

Mischa und Alexander Zverev sprechen in ihrem gemeinsamen Podcast mit verschiedenen Gästen.Bild: Imago/Steinbrenner

Zverev im Podcast: „Spiele oft wie ein Vollidiot über fünf Sätze“

In der dritten Folge des gemeinsamen Podcast mit Bruder Mischa spricht Alexander Zverev mit den beiden Fußballprofis Breel Embolo (Schweiz) und Ismail Jakobs (Senegal) über den Unterschied zwischen Tennis und Fußball sowie auch über das Leben in Monaco.

Mitte Juli kündigten die Zverev-Brüder ihren gemeinsamen Podcast „A bis Z“ an. Ungefähr im zwei Wochen-Takt erscheinen neue Folgen, jeweils mit besonderen Gästen. In der ersten Ausgabe war Boris Becker, in der zweiten Saschas Freundin Sophia Thomalla zu Gast. In der dritten Episode nun die beiden Fußballspieler Breel Embolo (Schweiz) und Ismail Jakobs (Senegal), die beim französischen Club AS Monaco unter Vertrag stehen.

 

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Tennis und Fußball: Was ist anstrengender? Wo sind die Unterschiede?

Nach etwa fünf Minuten wirft Mischa Zverev die Frage in den Raum, was denn anstrengender sei: eine englische Woche im Fußball (bis zu drei Spiele in sieben Tagen) oder eine Grand Slam-Woche. „Ich glaube, dass, was Sascha macht, ist für den Kopf definitiv härter“, ist die unmittelbare Antwort von Jakobs. „Aber wenn wir 90 Minuten Fußball spielen, können wir uns danach gefühlt zwei Tage nicht bewegen. Du (Sascha) spielst am nächsten Tag direkt das nächste Match.“ Embolo setzt an einem anderen Punkt an. Aus Sicht des Schweizers sei es im Fußball weniger verheerend einen schlechten Tag zu haben: „Hinter mir sind immer noch zehn andere Leute und auf der Bank nochmal mehr. Ich kann einen schlechten Tag haben und wir gewinnen trotzdem.“ Alex Zverev wirft ein, dass er, wenn er nicht gut performt, nicht einfach ausgewechselt werden kann, sondern dann aus dem Turnier ausscheidet.

Sascha Zverev: „Spiele oft wie ein Vollidiot über fünf Sätze“

Die Frage, welche Sportart anstrengender ist, schwebt weiterhin im Raum und Sascha Zverev gibt eine klare Antwort. Seiner Meinung nach sind drei Fußballspiele härter als drei Tennismatches über drei Sätze. Bezogen auf Grand Slams hat er allerdings eine andere Meinung. In Australien spiele man teilweise bei 40 Grad und wisse nicht, ob das Match eineinhalb oder fünf Stunden dauert. „Ich spiele zum Beispiel oft wie ein Vollidiot fünf Stunden gegen Spieler, gegen die ich nicht fünf Stunden spielen muss. Darin bin ich Experte“, gesteht sich die deutsche Nummer eins scherzhaft ein. Die gelaufenen Kilometer seien im Fußball zwar höher, dennoch sei die Komponente „ungewisse Spieldauer“ ein wichtiger Faktor. Besonders hinsichtlich der Krafteinteilung.

Darüber, dass Fußball mehr eine Lauf- und Tennis mehr eine Techniksportart ist, sind sich die vier einig. Ein Vergleich sei schwierig „Ich glaube wir könnten nicht fünf Stunden Tennis und ihr nicht 90 Minuten Fußball spielen“, wirft Ismail ein. „Allein schon, weil wir ja ganz andere Muskeln beanspruchen für unseren Sport“, ergänzt Embolo.

Ismail Jakobs: „Wenn ich früh angefangen hätte, wäre ich ein Top 20 Tennisspieler geworden“

Als die Frage aufkommt, welche Sportart es alternativ geworden wäre, hat besonders Jakobs eine selbstbewusste Vorstellung: „Wenn ich früh genug angefangen hätte, wäre ich ein Top 20-Spieler im Tennis geworden.“ Embolo wäre, hätten seine Eltern mehr Geld gehabt, Formel 1-Fahrer geworden und Sascha Zverev Basketballer. Die passende Größe habe er ja (1,98 Meter). Zu Bruder Mischa sagt er: „Du wärst bestimmt Angler oder Pilot geworden.“

Der 24-jährigen Deutsch-Senegalese Ismail Jakobs spielt seit 2021 für die AS Monaco.Bild: Imago/Bagu Blanco

Breel Embolo: „In Monaco kann man auch mal die Sau rauslassen“

Anschließend kommen die Kumpels auf ihre Heimat Monaco zu sprechen. Schnell wird klar: Alle sind vom Fürstentum begeistert. Für Jakobs ist es die Mischung aus Großstadt-Gefühl und Dorf-Feeling. Einerseits gibt es Hochhäuser andererseits kennt jeder jeden: „Monaco kann man mit nichts vergleichen. Die Leute kennen einen als Menschen und nicht nur als Fußballer. Und man lernt schnell neue Leute kennen und kann so ein bisschen aus dieser Fußball-Bubble ausbrechen.“ Ein Leben lang würde der Senegalese dennoch vermutlich nicht in dem unabhängigen Stadtstaat wohnen wollen. Alex Zverev fasst das Leben im Fürstentum prägnant zusammen: „In Monaco interessierst du niemanden. Hier laufen Lewis Hamilton, Novak Djokovic oder Max Verstappen einfach so rum. Die Leute fragen vielleicht nach nem Foto, aber halten dich nicht großartig auf.“ Auch Embolo findet: „In Monaco kann man mit Familie und Freunden abschalten oder auch einfach mal ein bisschen die Sau rauslassen. Das interessiert einfach niemanden.“

 

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Der 27-jährige Schweizer Breel Embolo spielte bis 2022 für Borussia Mönchengladbach. Aktuell steht auch er bei der AS Monaco unter Vertrag.

Seitenhieb gegen Davis Cup-Regeln

Zum Ende gibt es von Alex Zverev dann noch einen kleinen Seitenhieb an die Regeln beim Davis Cup. Während auf dem Rest der Tour die Familie mit dabei sein darf, ist das beim Nationenwettbewerb nicht der Fall. „Wir Tennisspieler sind fast 52 Wochen im Jahr Einzelsportler. Und in dieser Davis Cup-Woche gibt es so viele Regeln, die uns dann aus dem Rhythmus bringen.“ Das deutsche Team würde so aus seiner „Comfort-Zone“ gebracht und verliere deshalb auch öfter gegen vermeintlich schwächere Mannschaften. „Es sind immer noch eins zu eins die gleichen Regelungen wie vor 20 Jahren und das tut einem in dem Moment dann nicht gut.“