Rafael Nadal über sein Karriereende & den Dopingfall Sinner
Rafael Nadal gab ein Interview im spanischen TV. Darin äußerte er sich über sein Karriereende, den Dopingfall Jannik Sinner, seine Rivalität mit Roger Federer sowie über seinen Olympia-Partner Carlos Alcaraz.
Rafael Nadal: „Seit einiger Zeit werde ich jeden Tag in den Ruhestand versetzt“
Aufgrund seines Alters und der zahlreichen Verletzungen, die Rafael Nadal im Laufe seiner Karriere erlitt, gibt es zahlreiche Spekulationen über ein zeitnahes Ende seiner aktiven Tennislaufbahn. Zudem hat der 38-Jährige mit eigenen Aussagen in der jüngeren Vergangenheit die Gerüchte über ein Karriereende selbst angefeuert. So sagte er im Mai 2023: „Das nächste Jahr soll mein letztes sein. Ich kann es nicht 100 Prozent sagen, weil man nie weiß, was passiert. Aber mein Ziel ist es, im kommenden Jahr einmal alle Turniere zu genießen, die mir etwas bedeutet haben.“
In seinem Interview gewährte Nadal einen Einblick in seine aktuellen Gedanken zum Karriereende: „Seit einiger Zeit werde ich jeden Tag in den Ruhestand versetzt. Das ist ganz normal, denn ich werde älter. Gebt mir meine Zeit, lasst mich meine Entscheidung treffen. Wenn ich sie klar habe, werde ich sie euch mitteilen.“
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Nadal über Sinner: „Ich glaube nicht, dass er dopen wollte“
Das wohl brisanteste Thema der letzten Wochen innerhalb der Tenniswelt ist der Dopingfall um die Nummer eins der Welt, Jannik Sinner. Der Italiener wurde im März positiv auf das verbotene Steroid Clostebol getestet – kurz vor den US Open wurde der Fall in Form einer Freisprechung Sinners öffentlich. Sofort gab es zahlreiche Reaktionen aus der Tenniswelt, auch von anderen Spielern. Nachdem Sinner viel Kritik ernten musste, hat Rafael Nadal den Australian Open-Sieger verteidigt.
„Ich kenne ihn und bin überzeugt, dass er nicht in böser Absicht gehandelt hat. Ich glaube an die Gerechtigkeit, und ich bin mir sicher, dass er für unschuldig erklärt wurde, weil das Gericht dies klar gesehen hat. Ich glaube nicht, dass das Urteil etwas damit zu tun hat, dass er die Nummer 1 in der Welt ist“, so der 22-fache Grand Slam-Champion. Die Tatsache, dass Sinner die Weltrangliste anführt, wurde von vielen Kritikern als Grund für die Freisprechung gesehen. Unabhängig von dem Fall an sich äußerte Nadal, dass seine Tugend sei, immer an das Gute in den Menschen zu glauben.
Rafael Nadal: „Roger ist ein sehr guter Kollege”
Vom 20. bis zum 22. September findet der Laver Cup in Berlin statt. Beim Show-Event, das von Roger Federer mit gegründet wurde, kommt es jedes Jahr zum Duell zwischen Team Europa und Team Welt. Neben zahlreichen anderen Top-Stars wird in diesem Jahr auch Rafael Nadal mit von der Partie sein. Zuletzt war der Spanier 2022 beim Laver Cup dabei. Damals bestritt er im Doppel an der Seite seines langjährigen Rivalen und Freundes, Roger Federer, dessen Abschiedsspiel.
Zwei Wochen vor Beginn des Turniers äußerte sich Nadal einmal mehr zum Verhältnis der beiden Tennis-Legenden: „Roger ist ein sehr guter Kollege. Wir haben den Sport verstanden und unsere Rivalität auf eine gesunde Art und Weise ausgetragen. Wir haben es verstanden, uns während und nach dem Wettkampf gegenseitig zu schätzen.“
Nadal über Alcaraz: „Er wird einer der Besten der Geschichte sein“
Bei den Olympischen Spielen 2024 begeisterte das spanische Doppel bestehend aus Rafael Nadal und Carlos Alcaraz die Zuschauer. Das von den Fans als „Nadalcaraz“ getaufte Duo begeisterte mit starkem Tennis, vielen Emotionen und einer guten Chemie. Trotzdem reichte es schlussendlich nur für das Viertelfinale.
Aufgrund der gleichen Nationalität kommt es oftmals zum Vergleich der beiden Spanier. Im Interview schilderte Nadal nun seine Sicht der Dinge: „Es ist ein schöner Zufall, dass nach mir eine weitere Persönlichkeit wie Alcaraz im selben Land auftaucht. Ich glaube nicht, dass die Vergleiche mit mir Alcaraz schaden. Er ist gut genug, dass es ihn nicht beeinträchtigt. Er geht seinen Weg und wird einer der Besten in der Geschichte sein.“