Novak Djokovic with his children Wimbledon Tennis Championships, Day 11, The All England Lawn Tennis and Croquet Club, L

Novak Djokovic mit seinen Kinder Tara (7, ganz links) und Stefan (9, links) beim Turnier in Wimbledon 2024. Bild: IMAGO / Shutterstock

Novak Djokovic über die Erziehung seiner Kinder: „Sind da etwas stur!“

Novak Djokovic lieferte im Davis Cup stabil ab und verriet vorab im serbischen Fernsehen Details zur Erziehung seiner beiden Kinder Stefan (9) und Tara (7).

Novak Djokovic erlebte in der dritten Runde der US Open seine früheste Niederlage bei einem Grand Slam-Turnier seit den Australian Open 2017. In New York City war gegen Alexei Popyrin Schluss (4:6, 4:6, 6:2, 4:6), vor sieben Jahren in Melbourne scheiterte Djokovic sensationell an Dennis Istomin (6:7, 7:5, 6:2, 6:7, 4:6). Doch der Grand Slam-Rekordsieger zeigte sich von der Pleite gut erholt und absolvierte im Kreis seiner Teamkollegen eine erfolgreiche Davis Cup-Woche.

Serbien schlug in Belgrad ungefährdet die griechische Auswahl mit 3:1 und hat sich damit wieder für die sogenannte „Qualifier“-Davis Cup-Runde 2025 qualifiziert. Allerdings war Griechenland ohne Topspieler Stefanos Tsitsipas angereist. Djokovic trat am Samstag erst im Einzel an (6:0, 6:1 vs. Ioannis Xilas) und sicherte am Sonntag durch einen Doppelsieg mit Hamad Medjedovic (6:3, 3:6, 6:3 vs. Thanos Aristoteles/Petros Tsitsipas) den dritten Punkt für Serbien.

Novak Djokovic: „Schaffe ich es zu den Olympischen Spielen?“

Doch nicht nur sportlich sorgte Djokovic in seiner Heimat für Schlagzeilen. Vor dem Davis Cup-Wochenende trat der 37-Jährige im serbischen Fernsehen auf. In der Talksendung „Ein Abend mit Ivan Ivanovic“ bei Blic TV sprach Djokovic ausführlich über seine Knieverletzung im Sommer und über die Erziehung seiner beiden Kinder Stefan (9) und Tara (7).

„Als ich erfuhr, dass mein Meniskus beschädigt war, lautete mein erster Gedanke: `Schaffe ich es zu den Olympischen Spielen?´ Wimbledon war mir in dem Moment nicht mehr so wichtig, auch weil ich dort schon öfter gewonnen hatte“, verriet Djokovic. Während der Reha-Zeit arbeitete er bis zu fünf Stunden pro Tag an seinem operierten Knie, fast vier Wochen lang. Tag für Tag wurden Belastbarkeit und Heilung des Knies überprüft. „Es lief dann wirklich fantastisch, allerdings beschwerte sich bald meine Frau“, erzählte Djokovic.

Denn obwohl er eigentlich zu Hause war, beanspruchte ihn der Reha-Prozess so stark, dass Jelena Djokovic irgendwann zu ihm sagte: „Ich sehe dich weniger, als wenn du bei einem Turnier spielst. Du bist zwar hier, aber irgendwie auch nicht.“ Djokovic selbst schätzte diese Zeit etwas anders ein. Er sei extrem ruhig gewesen und irgendwann entwickelte sich der Fokus auf die Olympischen Spiele: „Meine Instinkte sagten mir, dass Paris mein Moment wird.“ Er sollte Recht behalten: Djokovic holte sich die ersehnte Goldmedaille im Herreneinzel – die einzige Trophäe, die in seiner sagenhaften Titelsammlung noch fehlte.

 

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Novak Djokovic: „Meine Kinder haben keine eigenen Handys“

In der Talkshow offenbarte Djokovic dann schließlich noch tiefere Einblicke in sein Familienleben, zum Beispiel wie wichtig ihm die richtige Erziehung seiner Kinder sei. „Ich habe von Jelena Gencic (seiner ersten Trainerin und Entdeckerin, Anm. d. Red.) gelernt, warum es wichtig ist, klassische Musik zu hören und Bücher zu lesen. Die heutige Generation hat viel mehr Herausforderungen zu bewältigen und schaut nur noch auf ihre Handys“, sagte Djokovic. Er wolle das nicht für seine Kinder und deswegen hätten Stefan (9) und Tara (7) keine eigenen Smartphones.

Natürlich würden sich die beiden bei ihm und seiner Frau beschweren, dass alle in der Schule ein Handy haben, nur sie nicht. Aber das ist für ihn kein Argument, seinen Kids eigene Handys zu erlauben – ganz im Gegenteil. Nur weil der Grossteil der Leute etwas tue, müsse man jenes Verhalten nicht zwingend befolgen. „Ich denke, darin unterscheiden wir uns von anderen, da sind wir auch ein wenig stur“, betonte Djokovic.

Novak Djokovic: „ATP-Finals sind überhaupt nicht mein Ziel

Diese „Gegen-den-Strom-Haltung“ kennt von ihm spätestens seit der Corona-Pandemie. Djokovic weigerte sich strikt gegen eine Impfung und nahm dafür empfindliche Restriktionen in Kauf. Unvergessen, wie man ihn 2022 kurz vor Beginn der Australian Open des Landes verwies.

Wann Djokovic auf die ATP-Tour zurückkehrt, ist aktuell noch ungewiss. Feststeht: Beim anstehenden Laver Cup ist erst nicht Teil des „Team Europe“ und für eines der Turniere Ende September in Peking und Tokio hat er nicht gemeldet. Für das ATP 1000er-Masters in Shanghai (ab 2. Oktober) steht er immerhin auf der Entry List. Sollte „Nole“ noch Ambitionen haben, bei den ATP-Finals in Turin dabei zu sein, dann muss er noch einige Weltranglistenpunkte einsammeln. Stand jetzt ist er als Neunter im „Race to Turin“ nicht qualifiziert für das Saisonfinale der besten acht Spieler des Jahres.

Allerdings scheint das für ihn auch keine große Rolle zu spielen. „Die ATP-Finals sind überhaupt nicht mein Ziel, auch nicht die ATP-Rangliste. Ich bin mit diesen Turnieren fertig. Ob ich dieses oder nächstes Jahr spiele, weiß ich nicht. Von jetzt an werden die Grand Slams und das Spielen für Serbien meine Prioritäten sein“, sagte Djokovic während des Davis Cup-Wochenendes.