Laver Cup: So lief Tag 1 in Berlin
Nach dem ersten Spieltag beim Laver Cup in Berlin steht es zwischen Team Europe und Team World 2:2. Alexander Zverev und Carlos Alcaraz unterlagen im Doppel.
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Die siebte Ausgabe des Laver Cups findet dieses Jahr in Berlin statt. Die ersten vier Turniere konnte Team Europe für sich entscheiden. 2022 und 2023 war das Team World erfolgreich. In Berlin ist Team Europe mit fünf Top-10-Spielern der klare Favorit auf den Sieg, was Björn Borg, Kapitän von Team Europe, zu einer vollmundigen Aussage hinreißen ließ. „Ich weiß nicht, wie wir verlieren können“, sagte Borg.
Allzu einfach scheint es aber nicht zu werden für Team Europe. Am Eröffnungstag am Freitag fanden drei Einzel und ein abschließendes Doppel statt. Erst zum zweiten Mal in der Geschichte des Laver Cups steht es nach dem ersten Tag 2:2. Team World ist traditionell stark im Doppel. Die Bilanz nach den bisherigen sechs Laver Cups in Doppelpartien lautete 14:4 für Team World. Und auch im ersten Doppel in Berlin überzeugte das Team von Kapitän John McEnroe.
Match 1
Francisco Cerundolo (Team World) vs. Casper Ruud (Team Europe) 6:4, 6:4
Casper Ruud war beim Laver Cup im Vorjahr der einzige Spieler, der für Europa punkten konnte. Der Norweger ist derzeit allerdings außer Form, was man auch im Auftaktspiel gegen Francisco Cerundolo gut sehen konnte. Der Argentinier spielte äußerst effizient, nutzte im ersten Satz seine erste Breakchance zum 4:3, während Ruud drei Breakbälle zu einer 2:1-Führung nicht nutzen konnte. Auch im zweiten Durchgang durchbrach Cerundolo mit der ersten Breakchance den Aufschlag von Ruud. Nach einem weiteren Break zum 5:2 schien das Match bereits entschieden. Ruud, der nur drei Punkte weniger (62:65) als sein Gegner machte, kam zwar noch zum Rebreak, doch im zweiten Versuch servierte Cerundolo seinen bislang zweiten Einzelsieg beim Laver Cup (im Vorjahr gewann wer im Einzel gegen Alejandro Davidovich Fokina) sicher ins Ziel.
Match 2
Stefanos Tsitsipas (Team Europe) vs. Thanasi Kokkinakis (Team World) 6:1, 6:4
Ausgleich für Team Europe. Stefanos Tsitsipas spielte gegen Thanasi Kokkinakis ein blitzsauberes Match und nahm Revanche für seine Niederlage in der ersten Runde bei den US Open, wo der Grieche gegen Kokkinakis überraschend in vier Sätzen verloren hatte. Umso beeindruckender war der Auftritt des Griechen beim Laver Cup. Von Anfang dominierte er die Ballwechsel und hätte sogar noch deutlicher gewinnen können. Auf die Frage, warum er nach der Niederlage gegen Kokkinakis nun beim Laver Cup so brillierte, sagte Tsitsipas: „Das lag an meinem Teamkapitän.”
Match 3
Grigor Dimitrov (Team Europe) vs. Alejandro Tabilo (Team World) 7:6 (7:4), 7:6 (7:2)
Das war großes Tennis, was Grigor Dimitrov und Alejandro Tabilo 2:15 Stunden lang in der Uber-Arena boten. Das Match unterhielt die Zuschauer mit hochklassigen Ballwechseln und Schlägen der Kategorie „Hot Shot“. Dimitrov kam im zweiten Satz von einem 1:5-Rückstand zurück und brachte das Publikum mit vielen spektakulären Punktgewinnen immer mehr hinter sich. Körperlich schien der Bulgare mit zunehmender Spielzeit ans Limit zu kommen. Sein Viertelfinale bei den US Open gegen Frances Tiafoe musste er wegen einer Verletzung im vierten Satz aufgeben. Mit 33 Jahren ist Dimitrov der älteste Spieler beim Laver Cup. Nach seinem Kraftakt gegen Tabilo ließ er offen, ob er wegen seiner Blessuren an diesem Wochenende noch mal zum Einsatz kommt.
Match 4
Taylor Fritz/Ben Shelton (Team World) vs. Carlos Alcaraz/Alexander Zverev (Team Europe) 7:6 (7:5), 6:4
Der Reiz des Laver Cups macht auch aus, dass man Doppelpaarungen sieht, die man auf der ATP-Tour nie sehen würde. Alexander Zverev und Carlos Alcaraz sind solch ein Duo, das man wohl nur beim Laver Cup erleben wird. Dass die beiden noch nie miteinander gespielt haben und auch keine erstklassigen Doppelspieler sind, konnte man vor allem zu Beginn des Matches sehen. Gegen die schnellen Aufschläge von Shelton sahen die beiden keinen Stich. Nach einem 2:5-Rückstand kämpften sich Alcaraz und Zverev zurück, verloren den ersten Satz dann aber im Tiebreak. Im zweiten Satz nutzen Alcaraz und Zverev nicht ihre Möglichkeiten zum Break. Fritz und Shelton schlugen mit ihrer ersten Chance eiskalt zu und schafften das entscheidende Break zum 5:4. Vor allem Shelton überzeugte nicht nur mit seinem Aufschlag, sondern mit seiner Initiative am Netz.