Daniil Medvedev

Daniil Medvedev durfte sich beim Laver Cup in Berlin über ein neues Gefühl freuen. ©Imago/Ostseephoto

Medvedev durchbricht unheimlichen Titelfluch – trotz zwei Niederlagen

Beim Laver Cup in Berlin gewann Daniil Medvedev endlich einen Wettbewerb zum zweiten Mal, obwohl er dazu keinen Erfolg beitrug. 

Er ist Grand-Slam-Sieger, er war die Nummer eins der Welt, er ist ATP-Weltmeister, er gewann mehrere Masters-Turniere, er siegte im Davis Cup. Daniil Medvedev hat in seiner Karriere viele große Erfolge vorzuweisen. 20 ATP-Titel stehen derzeit beim Russen zu Buche. Doch das Kuriose: Medvedev gewann kein Turnier zweimal. Ein unheimlicher Titelfluch, der ihn seit Jahren verfolgt. 20 Turniersiege in 20 unterschiedlichen Städten – diese Statistik hat Medvedev exklusiv.

Medvedev zum Titelfluch: „Sehr seltsam”

Auch die Teamwettbewerbe Davis Cup und ATP Cup konnte er kein weiteres Mal mit Russland gewinnen. Nach dem Davis-Cup-Titel 2021 darf Russland wegen des Ukraine-Kriegs derzeit nicht am Wettbewerb teilnehmen. Der ATP Cup wird mittlerweile nicht mehr gespielt und ist 2023 in den Mixed-Wettbewerb United Cup übergangen. Beobachter des Titelfluches von Medvedev stellten in den sozialen Medien mit einem Augenzwinkern die These auf, dass Medvedev gar kein weiteres Grand-Slam-Turnier mehr gewinnen könne. Denn der Russe siegte damals bei der ATP-WM in London, beim Masters-Turnier in Paris-Bercy sowie beim ATP Cup in Melbourne. Da Medvedev in den drei Grand-Slam-Städten bereits einen Titel gewonnen hat, komme er nicht mehr für Grand-Slam-Siege bei den Australian Open, French Open und Wimbledon infrage – sofern es wirklich einen Titelfluch gibt.

Doch dieser könnte nun gebrochen sein. Denn Medvedev siegte mit Team Europe beim Laver Cup in Berlin. Nachdem er bereits 2021 in Boston Mitglied im siegreichen europäischen Team war, gewann er nun endlich einen Wettbewerb erstmals zum zweiten Mal. Das Skurrile: Medvedev steuerte dazu nichts bei und verlor beim diesjährigen Laver Cup seine beiden Einzel – gegen Frances Tiafoe und Ben Shelton. Die große Frage ist nun: Durchbricht Medvedev nun auch auf der ATP-Tour seinen unheimlichen Titelfluch? Medvedev selbst findet seine kuriose Statistik „sehr seltsam“, glaubt aber daran, dass dies nur Zufall ist. „Es ist mir egal, bei welchem Turnier ich mitspiele, ich will gewinnen – egal, ob ich es bereits gewonnen habe oder nicht. Ich hoffe wirklich, dass ich einmal in meiner Karriere etwas gewinnen kann, was ich bereits gewonnen habe“, sagte er dieses Jahr beim Turnier in Rom. Mit dem erneuten Triumph beim Laver Cup ist ihm das nun zumindest auf Teamebene gelungen – wenn auch erneut nicht in der gleichen Stadt.