Germany’s Sabine Lisicki returns a ball

Tour-Talk: Lisicki verletzt, Lendl verloren, Schwank verdonnert

Letztes Jahr, Mitte April, Damenturnier in Charleston: Eine junge Deutsche spielte sich in den Mittelpunkt der Tenniswelt. Sabine Lisicki schlug unter anderem Venus Williams und im Finale Caroline Wozniacki, gab in fünf Matches keinen Satz ab und holte den bedeutendsten Turniersieg einer deutschen Tennisspielerin seit Steffi Grafs French Open-Titel 1999. Danach überboten sich deutsche Medien mit Superlativen. Bild: Sabine Lisicki lässt das Tennisland wieder träumen. Sie ist unser Fräulein Bum-Bum. Stern.de: Blondes Gift mit harter Vorhand. FAZ: Fräuleinwunder made in USA.

Genau ein Jahr später ist Ernüchterung eingekehrt. 2010 ist Sabine Lisicki zwar noch immer Deutschlands Beste (WTA-Rang 28), aber ihre Leistungen entsprechen kaum noch ihrer Platzierung in der Weltrangliste. Sie gewann in diesem Jahr erst drei Matches, wobei sie einmal von der Aufgabe ihrer Gegnerin profitierte. Sechs Niederlagen kassierte Lisicki schon, in Indian Wells und Miami gab sie jeweils verletzungsbedingt auf. Sie hat nach wie vor Probleme an ihrem linken Knöchel, den sie sich im Zweitrundenmatch bei den US Open 2009 verstauchte. Über ihren Twitter-Account ließ sie bekannt gegeben, dass sie statt in Charleston zu spielen, dem Ort ihres größten Triumphs, leider an der Rehabilitation ihres Knöchels arbeiten müsste: Ich muss Charleston sausen lassen. Dabei hätte ich so gerne meinen Titel verteidigt. Unangenehme Folge für Lisicki: Sie wird viele Punkte verlieren und in der Weltrangliste einige Plätze einbüßen.

Ivan Lendl: Es hat Spaß gemacht, war aber auch frustrierend.

Gedanken um Weltranglistenplatzierungen muss er sich nicht mehr machen: Ivan Lendl war vergangenen Sonntag einfach nur froh, 16 Jahre nach seinem Rücktritt vom Profitennis wieder auf einem Tennisplatz zu stehen. In Atlantic City (US-Bundesstaat New Jersey), bei den Caesars Tennis Classics, trat er gegen seinen Ex-Rivalen Mats Wilander an und verlor 3:6. Es hat Spaß gemacht, war aber auch etwas frustrierend, sagte Lendl nach dem Showmatch. Ich hätte den Zuschauern gerne mehr gute Bälle gezeigt, aber es kommt eben nicht alles auf einen Schlag zurück. Lendl, der im März 50 Jahre alt wurde, hatte sich für das Match gegen Wilander extra fit gemacht und einige Kilos abgespeckt. Eine Rückkehr auf die Oldie-Tour schloss er aber aus.
Zu den großen Namen gehört Eduardo Schwank aus Argentinien nicht, aber er lieferte in der vergangenen Woche eine der ungewöhnlichsten Geschichten im Proficircuit. Beim Sandplatzturnier in Houston trat er in der zweiten Runde gegen Juan Ignacio Chela an und wurde dabei wegen unfairen Spiels zu einer Geldstrafe von 1000 Dollar verdonnert. Schwank, der 1:6, 7:6, 1:6 gegen den späteren Turniersieger verlor, spielte fast nur Stopps und meterhohe Mondbälle. Die Zuschauer buhten ihn aus und beim Matchball unterlief ihm ein Fußfehler. Er begründete seine Spielweise mit Rückenschmerzen: Ich hätte auch aufgeben können, wollte das Match aber irgendwie zu Ende spielen. Chela war vom Verhalten seines Landsmanns nicht gerade begeistert: Wenn er nicht 100 Prozent auf dem Platz geben kann, ist es besser, wenn er aufhört.

Die Zahlen der Woche:

0:6, 0:6
verlor Alexandra Stevenson in der Qualifikation von Charleston gegen die Russin Ekaterina Ivanova. Stevenson, da war doch mal etwas? Richtig, die Dame stand 1999 als erste Qualifikantin im Wimbledon-Halbfinale. Nach etlichen Pausen und Verletzungen bastelt die 29-Jährige an ihrem Comeback. Sie steht derzeit auf Platz 281.

525.000
US-Dollar kostet die Uhr, die Rafael Nadal künftig während seiner Matches trägt. Wer es genauer wissen will: Es handelt sich um das Model RM 027 Tourbillon der Firma Richard Mille.

226
lautet die Ranglistenplatzierung des Iren Conor Niland. In Houston stand er zum ersten Mal in seiner Karriere in einem ATP-Hauptfeld. Das ist an für sich nichts Ungewöhnliches. Nur: Niland ist 28 Jahre alt und seit 1999 auf der Tour unterwegs, spielt sonst Futures und Challengers. Nach über zehn Jahren als Profi feierte er nun seinen größten Erfolg. Das nennt man Durchhaltevermögen.

timbö
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