Toni Nadal: „Man müsste die Schläger kürzer machen“
Toni Nadal, Onkel und ehemaliger Trainer von Rafael Nadal, wünscht sich kleinere Schläger, um Tennis attraktiver zu gestalten.
Regeländerungen im Tennis sind ein beliebtes Thema, um zu diskutieren. Die große Frage: Ist der Tennissport, so wie er derzeit ist, gut genug oder an welchen Stellschrauben müsste man drehen, um noch mehr Leute für Tennis zu begeistern? Im Fokus bei der Debatte um Regeländerungen steht häufig die Länge der Matches. Während sich einige die Verkürzung der Matchdauer und der Ballwechsel wünschen, sei es durch die Streichung von drei Gewinnsätzen bei Grand-Slam-Turnieren im Herrentennis, Sätze nur bis vier Spiele oder die Einführung der No-Let-Regel und No-Ad-Regel, stehen dem die Traditionalisten gegenüber, die am Kern des Tennissports nicht rütteln wollen und den Status quo bewahren wollen.
Toni Nadal: „Heute sind die Rackets riesig”
Einen anderen Ansatz, um Tennis noch attraktiver zu gestalten, wählt Toni Nadal. Der Onkel und ehemalige Trainer von Superstar von Rafael Nadal macht seit Jahren keinen Hehl daraus, dass er vom Boom-Boom-Tennis mit zahlreichen Powerhittern genervt ist. Toni Nadal wünscht sich mehr Strategie und Variabilität im Spiel. Wie man das erreichen kann? „Man müsste die Schläger kürzer machen. Das würde Tennis für Profis schwerer machen und für Amateure leichter. Es würde wieder mehr taktische Matches geben und längere, spannende Ballwechsel, weniger Serve-and-Volley. So wie früher, als wir alle mit kleinen Holzschlägern gespielt haben. Heute sind die Rackets riesig“, sagte Nadal beim Sport- und Marketing-Event „Match Point Mallorca“.
Ob Nadal mit seinem Einwurf zu Serve-and-Volley tatsächlich richtig liegt? Fakt ist, dass die Spielform Serve-and-Volley in den letzten Jahren im Einzel nur noch ganz selten praktiziert wird. Viele Fans wünschen sich ebenfalls mehr Variabilität im Spiel, dazu gehören Serve-and-Volley und generell ein vermehrtes Netzspiel. Als Toni Nadal noch Trainer seines Neffen war, kritisierte er immer wieder die Entwicklung im Tennis. So schlug er einst vor, dass es nur einen Aufschlag geben solle. „Das Spiel geht schon mit einem Schlag los der meist zu einem Fehler führt – in welcher anderen Sportart gibt es sonst so etwas?“, äußerte sich Nadal damals. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung zog er im Jahr 2017 einen Vergleich zum Fußball. „Der beste Fußballer ist auch nicht der mit dem härtesten Schuss, sondern der mit Technik, mit Übersicht. Nur fest draufhauen, Aufschlag und Return, das gefällt mir nicht.“