WTA-Tour: Belgischer Gleichschritt
Eigentlich sollte das Endspiel der Höhepunkt eines Turniers sein, in dem die beiden besten Spieler um den Titel kämpfen. Manchmal kommt es aber bereits im Halbfinale zum Showdown, der alle anderen Matches in den Schatten stellt – wie dieses Jahr beim WTA-Turnier von Miami. In einem einseitigen Endspiel fertigte Kim Clijsters die dreifache Miami-Siegerin Venus Williams in nur 58 Minuten mit 6:2, 6:1 ab, nachdem zwei Tage zuvor im belgischen Duell mit Landsfrau Justine Henin erneut deutlich geworden war, wie gut ihre Comebacks dem Damentennis tun.
Zwei Tiebreaks und vier Matchbälle
Die beiden ehemaligen Weltranglistenersten lieferten sich ein Match, das die Fans im Crandon Tennis Centre von den Stühlen riss: Zunächst sah beim Stand von 6:2, 4:0 alles nach einem glatten Sieg von Clijsters aus, die ihre Gegnerin mit ihren kraftvollen Grundschlägen von einer Ecke des lila-grünen Courts in die andere jagte. Doch Henin kam zurück: Die siebenfache Grand Slam-Siegerin machte weniger Fehler, erzeugte nun selbst Druck von der Grundlinie und gewann den zweiten Satz im Tiebreak. Auch der dritte Durchgang musste im Tiebreak entschieden werden, der an Spannung ebenfalls kaum zu überbieten war. Clijsters führte bereits 6:3, doch Henin behielt die Nerven und glich zum 6:6 aus. Mit einem ihrer unnachahmlichen Rückhand-Returns schien sie sich ihrerseits einen Matchball zu erspielen. Clijsters reagierte blitzschnell mit einem Vorhand-Volley, hatte zum vierten Mal Matchball und nutzte ihn zum 8:6.
„Was für ein Match, wie in Brisbane – einfach Wahnsinn“ erinnerte sich Clijsters auf ihrem Twitter-Account an das ähnlich spannende Finale von Brisbane, in dem sie ebenfalls im Tiebreak des dritten Satzes knapp die Oberhand behalten hatte.
Clijsters zurück in den Top Ten
Für Clijsters war es der dritte Titel im achten Turnier nach ihrem Comeback im August 2009 und ihr 37. Turniersieg insgesamt. Damit kehrt die 26-Jährige, die Töchterchen Jada und Ehemann Brian Lynch auf der Tour stets an ihrer Seite hat, auch in die Top Ten zurück. Sie rückt durch den Sieg von Miami von Platz 16 auf Rang zehn der Weltrangliste vor. Auch Henin, die vorher auf Platz 33 geführt wurde und in Miami erst das vierte Turnier nach ihrem Comeback bestritt, machte einen Sprung nach vorne und ist nun die Nummer 23.
Gleichzeitig scheint es nicht mehr ausgeschlossen, dass es bald vielleicht sogar wieder eine belgische Nummer 1 geben wird. Allerdings müssten die beiden dafür wieder mehr Turniere spielen, um Punkte für die Weltrangliste zu sammeln und Vielspielerinnen wie Svetlana Kuznetsova, Jelena Jankovic oder Dinara Safina (zurzeit verletzt) zu verdrängen. Gerade für Clijsters, die ihre Rolle als Mutter nicht vernachlässigen möchte, wird dies schwierig. Dennoch sind die beiden Belgierinnen gemeinsam auf bestem Wege zurück in die absolute Weltspitze. Justine Henin: „Kim und ich sind zusammen aufgewachsen, kamen gemeinsam auf die Tour, spielten unser bestes Tennis zur selben Zeit, und jetzt kommen wir zur selben Zeit zurück.“ Ob es zur Nummer 1 reicht, ist fraglich. Sicher ist nur: Es wäre der einzige Schritt, den sie nicht gemeinsam gehen könnten.
Nikola Jurk
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