Flashback: Deutschland verteidigt Davis-Cup-Titel
Vor 35 Jahren, am 17. Dezember 1989, gewann Deutschland mit Boris Becker & Co. zum zweiten Mal den Davis-Cup-Titel.
Ein Jahr nach dem „Weihnachtsmärchen von Göteborg“, als Deutschland im Jahr 1988 erstmals den Davis Cup gewann, trafen Deutschland und Schweden erneut im Davis-Cup-Finale aufeinander. Für die Schweden war es das siebte Davis-Cup-Endspiel in Folge. Doch im Vergleich zum Jahr 1988 standen die Vorzeichen anders. Im Vorjahr waren die Schweden die klaren Favoriten, diesmal hatten die Deutschen leichte Vorteile. Gespielt wurde in Stuttgart auf einem schnellen Teppichboden, der Boris Becker sehr entgegenkam. Und Deutschlands Superstar lieferte vor heimischem Publikum eine einzigartige Gala-Vorstellung ab und führte sein Land zum zweiten Davis-Cup-Titel. Im Auftakteinzel gab es ein Wiedersehen zwischen Carl-Uwe Steeb und Mats Wilander, die sich ein Jahr zuvor ein denkwürdiges Duell geliefert hatten – mit einem Sensationssieg für Steeb. In der Weltrangliste waren beide mittlerweile auf Augenhöhe. Doch diesmal behielt Wilander nach fünf Sätzen mit 5:7, 7:6 (7:0), 6:7 (4:7), 6:2, 6:3 die Oberhand und brachte die Skandinavier in Führung.
Boris Becker: „Es ist fast unmöglich für mich, besser zu spielen”
Auf Becker war anschließend Verlass. Mit einem überzeugenden 6:2,-6:2,-6:4-Sieg gegen Stefan Edberg glich er für Deutschland aus. Im Doppel brachte Becker zusammen mit Eric Jelen sein Team auf Siegkurs. Das deutsche Duo bezwang Jan Gunnarsson und Anders Järryd in fünf spannenden Sätzen mit 7:6 (8:6), 6:4, 3:6, 6:7 (4:7) 6:4. Am Schlusstag lief Becker schließlich zur absoluten Hochform auf und fertigte Wilander mit 6:2, 6:0, 6:2 ab. Deutschland hatte seinen Titel verteidigt und zum zweiten Mal den Davis Cup gewonnen – wie im Vorjahr am 17. Dezember. „Das ist das Beste, was jemand je gegen mich gespielt hat. Niemand kann Becker an einem Tag wie diesem schlagen, nicht auf diesem Belag“, gestand Wilander ein. „Ich hätte nie geträumt, dass ich im Finale so gut spielen würde. Heute habe ich das beste Match meines Lebens gespielt. Es ist fast unmöglich für mich, besser zu spielen“, freute sich Becker. Und Niki Pilic, Vater das Erfolgs, schloss sich dem Tenor an. „Objektiv betrachtet, ich habe noch nie jemanden über drei Tage solch eine Art von Tennis in einem so wichtigen Match spielen sehen.“