Libanese Hady Habib schreibt Tennis-Geschichte bei den Australian Open
Hady Habib qualifiziert sich bei den Australian Open in Melbourne als erster Libanese für ein Grand-Slam-Turnier.
Es sind die kleinen Randgeschichten, welche die Grand-Slam-Turniere immer wieder auf ein Neues so besonders machen. Bei den Australian Open wird dieses Jahr – mal wieder – Geschichte geschrieben. Erstmals steht ein Spieler aus dem Libanon in einem Grand-Slam-Hauptfeld. Sein Name: Hady Habib.
Hady Habib: „Das bedeutet die Welt für mich”
Letztes Jahr repräsentierte Habib sein Land bei den Olympischen Spielen in Paris und traf in der ersten Runde auf Carlos Alcaraz. Später erreichte er Historisches, als er in Temuco (Chile) als erster Libanese einen Titel auf der ATP-Challenger-Tour gewann. Und nun hat sich der 26-Jährige seinen nächsten Traum erfüllt. In Melbourne spielte er sich über die Qualifikation ins Hauptfeld. Spieler und Spielerinnen aus 94 Ländern gab es zuvor in der Grand-Slam-Geschichte. Mit dem Libanon kommt nun Nation Nummer 95 hinzu.
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„Das bedeutet die Welt für mich. Es war schon immer eines meiner Ziele, seit ich Tennis spiele, im Hauptfeld bei einem Grand Slam zu stehen. Das ist der Traum von jedem Spieler. Das ist ein gewaltiger Schritt in meiner Karriere“, sagte Habib, derzeit die Nummer 219 der Welt. Viel spannender hätte sein Quali-Finale nicht sein können. Mit 10:8 im Match-Tiebreak beim Stand von 6:6 im dritten Satz setzte sich Habib gegen Clement Chidekh (Frankreich) durch und ließ sich von zahlreichen Libanesen, die zu Court 12 im Melbourne Park gekommen sind, feiern. „Es gibt viele Libanesen, die in Australien wohnen, die meisten von ihnen in Sydney, aber es gibt auch einige in Melbourne. Im Quali-Finale waren einige aus meiner Familie dabei und die brachten noch Freunde mit. Es war riesig, vor ihren Augen das Hauptfeld zu erreichen“, erzählte Habib.
Hady Habib kommt Benjamin Hassan zuvor
Der 26-Jährige wurde in Houston im US-Bundesstaat Texas geboren, zog mit sechs Jahren in den Libanon, wo er mit dem Tennis spielen begann. „Mein Vater hat immer davon geträumt, dass ich eines Tages ein Profispieler bin. Das ist gewaltig für das libanesische Tennis, für die junge Generation, die Tennis spielt und sieht, dass es einen Weg gibt, das zu erreichen“, sagte Habib. In der ersten Runde im Hauptfeld trifft er nun auf den Chinesen Yunchaokete Bu, Nummer 65 der Welt.
Im letzten Jahr hatte man damit gerechnet, dass der Deutsch-Libanese Benjamin Hassan der erste Spieler aus Libanon in einem Grand-Slam-Hauptfeld sein könnte. Hassan spielte bei den Australian Open sein viertes Qualifikationsturnier bei den Grand-Slam-Turnieren, schied in der zweiten Runde aus. Hassan hatte sich letztes Jahr in Madrid als erster Libanese für ein Masters-Turnier qualifiziert. Bei Olympia in Paris erreichte er die zweite Runde. Den Sprung als erster Libanese ins Grand-Slam-Hauptfeld hat ihm nun aber sein Landsmann Hady Habib weggeschnappt.