Alexander Zverev: „So möchte ich die Nummer eins werden“
Alexander Zverev sprach vor den Australian Open in Melbourne über ein Szenario in der Weltrangliste nach einer möglichen Dopingsperre von Jannik Sinner.
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Alexander Zverev hat noch zwei große Ziele in seiner Tenniskarriere: endlich ein Grand-Slam-Titel gewinnen und die Nummer eins der Welt werden. Bei beiden Zielen stand er bereits kurz davor. Bei den US Open 2020 fehlten im Finale gegen Dominic Thiem nur zwei Punkte zum Grand-Slam-Triumphe. Und die Nummer eins hätte er mit sehr großer Wahrscheinlichkeit erreicht, wenn er sich nicht im Halbfinale der French Open 2022 gegen Rafael Nadal schwer am Bein verletzt hätte. Durch die langwierige Verletzung konnte er ein halbes Jahr nicht spielen und verpasste somit die Nummer eins der Welt. Damals war die Konstellation in der Weltrangliste so, dass es für Zverev ausgereicht hätte, wenn er nach den French Open einige wenige Siege eingefahren hätte. Er wäre mit großer Sicherheit im Sommer 2022 mindestens für eine Woche die Nummer eins geworden.
Weltrangliste: Sinner führt haushoch vor Zverev
Das Nummer-eins-Ziel hat der Deutsche nicht aus den Augen verloren. Allerdings ist der Abstand in der Weltrangliste auf Jannik Sinner gewaltig, obwohl Zverev derzeit der Weltranglistenzweite ist. Knapp 4.200 Punkte liegt Sinner vor Zverev – das sind mehr als zwei Grand-Slam-Titel, für die es 2.000 Punkte gibt. Eine große Frage schwingt aber seit Monaten beim Thema Weltrangliste ist. Was passiert, wenn Sinner nachträglich wegen seines Dopingfalls gesperrt wird? Die Welt-Anti-Dopingagentur hat Einspruch gegen den Freispruch nach der positiven Dopingprobe des Italieners eingelegt. Der Fall wird am 16. und 17. April vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) verhandelt und findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Sollte Sinner tatsächlich nachträglich gesperrt werden, fragt sich, was mit seinen Weltranglistenpunkten passiert. Eine Sperre des dominierenden Weltranglistenersten könnte Zverev in die Lage bringen, dass er ohne großes Zutun plötzlich die Führung in der Weltrangliste übernehmen könnte. Für den Deutschen wäre dies aber kein Szenario, mit dem er sich anfreunden kann. „Ich möchte die Nummer eins werden, weil ich der beste Spieler der Welt bin und nicht, weil die Situation es so hergibt. Ich möchte die Nummer eins werden, weil ich das Gefühl habe, ich habe es verdient. Und weil ich die größten Turniere der Welt gewonnen habe und die besten Spieler der Welt geschlagen habe. So möchte ich die Nummer eins werden“, sagte Zverev vor Beginn der Australian Open. Mit einem Triumph in Melbourne kann er ein fettes sportliches Ausrufezeichen setzen bei seiner Nummer-eins-Mission.