Joao Fonseca

Joao Fonseca gelang bei den Australian Open ein eindrucksvolles Grand-Slam-Debüt. ©Imago/AAP

Joao Fonseca: „Ich wünschte, ich wäre Roger Federer“

Der 18-jährige Brasilianer Joao Fonseca begeistert bei den Australian Open. Sein großes Idol ist Roger Federer, für den er gerne die Tennishistorie verändern würde.

Was für ein Grand-Slam-Debüt! Das, was Joao Fonseca, in seinen ersten Hauptfeldmatch bei einem der vier Major-Turniere geleistet hat, lässt sich mit einem Wort gut beschreiben: Weltklasse! Tennisexperten trauten dem 18-jährigen Brasilianer, der sich bei den Australian Open souverän über die Qualifikation ins Hauptfeld gespielt hatte, den Sieg gegen den an Nummer neun gesetzten Andrey Rublev durchaus zu. Es war aber die Art und Weise, wie Fonseca in der Margaret Court Arena bei seinem Grand-Slam-Debüt brillierte. 51 Winner feuerte der Teenager bei seinem 7:6, 6:3,7:6-Sieg ins Feld von Rublev und schlug die Vorhand mit bis zu 181 km/h.

Grand-Slam-Coup: Nur Ancic war jünger als Fonseca

„Mein erster Sieg bei einem Grand Slam, mein erster Sieg gegen einen Top-10-Spieler. Das erste Mal, dass ich im Hauptfeld bei einem Grand Slam stehe. Das ist unglaublich für mich. Alles ist neu für mich. Ich habe solch ein gutes Match gespielt“, freute sich Fonseca. Seit 1973 gab es nur zwei Teenager, die in ihrem ersten Grand-Slam-Match einen Top-10-Spieler bezwingen konnten: Fonseca gegen Rublev bei den Australian Open und Mario Ancic 2002 in Wimbledon, der damals keinen Geringeren als Roger Federer besiegte. Ancic war bei seinem Sieg noch einige Tage jünger als Fonseca.

Als Andrea Petkovic den 18-Jährigen nach dessen beeindruckenden Sieg gegen Rublev auf dem Platz fragte, wieviel Geld es denn kosten würde, um das Talent, das er hat, zu kaufen, reagierte der Brasilianer etwas verlegen und antwortete cool: „Das ist etwas unfair. Aber wie Roger immer sagte, Talent allein reicht nicht aus, daher stecke ich auch viel Arbeit rein. Mein Team und ich wissen das“, sagte Fonseca. Ohnehin hat der Teenager zu Federer eine besondere Beziehung.

Fonseca will Federers Wimbledonfinale 2019 noch mal spielen

Der Schweizer Maestro und Landsmann Gustavo Kuerten sind die großen Idole von Fonseca. „Als ich aufwuchs, wollte jeder wie Roger spielen. Er hat mich inspiriert. Ich habe in jungen Jahren sogar die einhändige Rückhand probiert. Das ging eine Woche, dann hat mein Ellbogen geschmerzt und ich bin zur beidhändigen Rückhand zurückgekehrt. Kuerten ist nicht mein Idol als Spieler, aber als Person. Ich konnte ihn bereits treffen. Er ist so dermaßen nett“, sagte der 18-Jährige.

Fonsecas Liebe zu Federer geht sogar so weit, dass er gerne die Tennishistorie ändern würde, wenn er die Chance dazu hätte. „Ich wünsche, ich wäre Roger und könnte die Matchbälle im Wimbledonfinale 2019 gegen Djokovic spielen. Ich wünschte, ich könnte ein Ass bei 40:15 servieren und die Geschichte verändern“, sagte Fonseca. Die großen Management-Agenturen haben ihn schon lange auf dem Radar. Auch Roger Federers Agentur Team8 wollte den Brasilianer verpflichten und kassierte eine Absage. Aber: Zumindest für die Schweizer Ausrüstungsfirma On, an der Federer beteiligt ist, hat der Teenager zugesagt und spielt wie Iga Swiatek und Ben Shelton in den Klamotten von On.