Zverev: Wann und wie er Nummer 1 werden kann
Alexander Zverev kann während der dreimonatigen Dopingsperre von Jannik Sinner Nummer 1 im ATP-Ranking werden. Eine Übersicht, was Zverev dafür tun muss.
Der Dopingfall um Jannik Sinner schlägt hohe Wellen in der Tennisszene. „Entweder man hat sich nichts zuschulden kommen lassen, dann sollte man überhaupt nicht gesperrt werden. Denn wenn du keine Schuld hast, dann hast du auch keine Schuld. Aber wenn man sich doch etwas zuschulden kommen lässt, dann denke ich, dass drei Monate für die Einnahme von Steroiden keine Sperre sind“, sagte Alexander Zverev beim ATP-Turnier in Rio de Janeiro. Die dreimonatige Sperre von Sinner, der beim ATP-Turnier in Rom (ab 7. Mai) wieder spielberechtigt ist, kann dazu führen, dass Zverev in absehbarer Zeit die Nummer eins im ATP-Ranking wird.
Es ist ein Szenario, das Zverev nicht wirklich schmeckt, wie er Anfang des Jahres bei den Australian Open erklärte. „Ich möchte die Nummer eins werden, weil ich der beste Spieler der Welt bin und nicht, weil die Situation es so hergibt. Ich möchte die Nummer eins werden, weil ich das Gefühl habe, ich habe es verdient. Und weil ich die größten Turniere der Welt gewonnen habe und die besten Spieler der Welt geschlagen habe. So möchte ich die Nummer eins werden“, sagte Zverev.
Zverev: Noch sechs Turnierstarts bis Sinners Rückkehr
Die Frage wird sein, ob Zverev die Aussicht auf die Übernahme der Führung in der Weltrangliste beflügeln wird. Vergangene Woche in Rio de Janeiro konnte der Deutsche keinen großen Sprung in Richtung Nummer eins machen – Aus im Viertelfinale gegen den eher unbekannten Argentinier Francisco Comesana. Aber wie realistisch ist es überhaupt, dass Zverev bald die Nummer eins wird? Fakt ist, dass er einige Punkte bei seinen nächsten sechs Turnierstarts braucht, um an Sinner vorbeizuziehen. Diese Woche spielt Zverev in Acapulco, anschließend stehen die Masters-1000-Turniere in Indian Wells und Miami an. Selbst wenn Zverev alle drei Turniere gewinnen sollte, würde es noch nicht für die Nummer eins reichen. Ein Indiz dafür, wie groß der Vorsprung von Sinner in der Weltrangliste bis zu Bekanntgabe der Sperre war.
Zverev kann frühestens nach dem Masters-1000-Turnier in Monte Carlo, das am 6. April beginnt, seinen Nummer-eins-Traum erfüllen. Was es braucht, sind große Punkte. Viertelfinalteilnahmen wie bei seinen letzten Starts in Buenos Aires und Rio de Janeiro helfen nicht wirklich weiter. Neben Zverev kann theoretisch auch Carlos Alcaraz während Sinners Abwesenheit die Nummer eins werden. Wir geben einen Überblick, was Zverev und Alcaraz dafür tun müssen.
Das Rennen um die Nummer 1 (Stand: 24. Februar 2025)
Jannik Sinner
Weltranglistenpunkte: 11.330
Abzuziehende Punkte bis Rom
Indian Wells: -400 (Halbfinale, wurden bereits 2024 durch ITIA-Suspendierung abgezogen)
Miami: -1.000 (Titel)
Monte Carlo: -400 (Halbfinale)
Madrid: -200 (Viertelfinale)
Insgesamt: -1.600
Weltranglistenpunkte vor Rom: 9.730
Alexander Zverev
Weltranglistenpunkte: 8.135
Abstand zu Sinner bis Rom: 1.595
Zu verteidigende Punkte bis Rom: 800
(Indian Wells: 200 Viertelfinale, Miami: 400 Halbfinale, Monte Carlo: 100 Achtelfinale, Madrid: 100 Achtelfinale)
- In Summe braucht Zverev 2.395 Punkte, um Sinner bis Rom zu überholen.
Maximal mögliche Punkte bis Rom
Acapulco: 500
Indian Wells: 1.000
Miami: 1.000
Monte Carlo: 1.000
München: 500
Madrid: 1.000
Insgesamt: 5.000
Wahrscheinlichkeit: durchaus machbar!
Carlos Alcaraz
Weltranglistenpunkte: 7.510
Abstand zu Sinner bis Rom: 2.220
Zu verteidigende Punkte bis Rom: 1.400
(Indian Wells: 1.000 Titel, Miami: 200 Viertelfinalae, Madrid: 200 Viertelfinale)
- In Summe braucht Alcaraz 3.620 Punkte, um Sinner bis Rom zu überholen.
Maximal mögliche Punkte bis Rom
Indian Wells: 1.000
Miami: 1.000
Monte Carlo: 1.000
Barcelona: 500
Madrid: 1.000
Insgesamt: 4.500
Wahrscheinlichkeit: möglich, aber ziemlich schwierig