Aussie-Fans: Mut zur Peinlichkeit
Ein bisschen durchgeknallt sind sie ja, die Australier. In der Sparte kreative Kostümgestaltung stünden sie im internationalen Vergleich mit Sicherheit ganz oben. Es ist erstaunlich, wie viele bunte Vögel über die Anlage am Melbourne Park laufen. Mut zur Peinlichkeit scheint das Motto zu sein.
Da gibt es Männer mit blonder Langhaar-Perücke, engem Kleid und Stirnband, die für Fotos aufreizend mit ihrem mitgebrachten Holzschläger posieren. Andere haben sich als eine Art Nationalflagge auf zwei Beinen über und über mit rot-blauen Farben angemalt. Wieder andere stolzieren in einem mit künstlichen Megamuskeln ausgestatteten Ganzkörperkostüm als Super Ballkids umher. Wenige Meter vor der Rod Laver Arena steht ein Schminkstand, wo täglich der Fan des Tages, gekürt wird. Vielleicht ist das der Ansporn für die Verkleidungsfreaks am Ende des Tages das eigene Konterfei an der Fotowand zu sehen.
Justine, du kleine Süße
Auch beim Anfeuern beweisen die australischen Tennisfans Kreativität. Sie denken sich nicht nur bloß Gesänge aus, um ihre Idole anzufeuern, nein, es muss gleich eine ganze Choreographie sein. So tanzte kürzlich eine Gruppe Aussies fröhlich – und erstaunlich synchron – auf den Rängen des Centre Courts herum. Die australische Ausgelassenheit kennt keine Grenzen. Und wer, wenn nicht ein Australier, käme auf die Idee, Justine Henin Justine, du kleine Süße durch das gesamte Stadion zuzubrüllen. Passiert ist das bei ihrem Zweitrundenmatch gegen Elena Dementieva. Die Menge fand es lustig. Henin zeigte keine Regung. Mal sehen, was die tennisfanatischen Aussies sich noch alles einfallen lassen.
Nina Hoffmann
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