Mail aus Melbourne: Deutsch-polnische Freundschaft
Angelique Kerber, 22 Jahre und derzeit auf Platz 118 der Weltrangliste platziert, hat heute gleich zwei Nationen glücklich gemacht. Nicht nur die Deutschen, auch die Polen feierten ihren Zweitrundensieg gegen die Französin Aravane Rezai. Der Grund: Kerber hat polnische Wurzeln. Bei ihren Matches hüpft daher stets ein Grüppchen rot-weiß angemalter Polen aufgeregt auf den Rängen und jubelt ihr zu. Das fand ich am Anfang ein wenig komisch, da ich selbst ja eigentlich nicht Polin, sondern in Deutschland geboren bin, gestand Kerber. Gefreut hat sie sich über die lautstarke Unterstützung natürlich trotzdem.
Zurück in den Top 100
Für Kerber war der Sieg heute etwas ganz Besonderes. Zum ersten Mal hat die Kielerin die dritte Runde bei einem Grand Slam-Turnier erreicht. In der Quali gestartet war ihr Ziel zuerst nur gewesen, ins Hauptfeld zu kommen. Dann wollte sie die erste Runde überstehen, um in die Top 100 zu kommen. Dort stand Kerber schon einmal. 2007 erreichte sie ihr höchstes Ranking mit Platz 67. Ein Jahr hielt sie sich in den Top 100, dann stürzte sie ab. Verletzungen hinderten sie unter anderem daran, Bestleistung abzurufen. Ich war am Ende einer Saison immer sehr müde, sagt sie. Jetzt hat sie hart an ihrer Fitness gearbeitet und im Dezember kräftig trainiert. Ich war noch nie so gut vorbereitet. Außerdem bin ich sicherer geworden.
Ihre Eltern, beide begeisterte Tennisspieler, haben Kerber zum Tennis gebracht. Hier in Melbourne ist ihre Familie allerdings nicht dabei. Schwester Jessica feiert am Freitag ihren 18. Geburtstag. Deswegen sind alle zu Hause geblieben, erklärt Kerber. An Unterstützung fehlt es ihr, wie bereits erwähnt, trotzdem nicht immerhin jubeln ihr gleich zwei Nationen zu. Auch die polnische Presse ist aufmerksam geworden. Und so musste Kerber nach ihrem Match prompt auch polnische Fragen beantworten.
Polen: Gefühlt eine große Tennisnation
Sowieso sind die Polen ganz aus dem Häuschen. Da ja auch Sabine Lisicki und Caroline Wozniacki polnischer Abstammung sind, fühlen sie sich ein bisschen wie eine große Tennisnation. In Wahrheit sind Agnieszka Radwanska und Lukasz Kubot die einzigen verbleibenden Polen im Turnier.
Unter den WTA-Spielerinnen herrscht derweil eine dicke deutsch-polnische Freundschaft. So verbrachten Kerber und Wozniacki zusammen mit den beiden Radwanskas sogar ihren letzten Urlaub gemeinsam auf Mauritius.
Als nächstes spielt Angelique Kerber übrigens gegen Svetlana Kuznetsova. Mit Grand Slam-Matches gegen Top Ten-Spielerinnen habe ich ja Erfahrung, scherzte sie. Letztes Jahr traf sie in Melbourne in der ersten Runde auf Venus Williams.
Nina Hoffmann
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