„Kim Back“ und „Justine Time“
Nichts gegen Nikolay Davydenko. Der Russe spielt zur Zeit überragend. Schlug Federer und Nadal in Doha. In London, bei der WM im Dezember, bezwang er ebenfalls die beiden in einem Turnier. Davydenko ist der zweite Spieler in der Geschichte, der das Kunststück schaffte, die Branchenriesen bei der gleichen Veranstaltung zu putzen. Der andere heißt Nalbandian. Um ihn geht es aber hier auch nicht. Der Argentinier könnte nach überstandener Hüftoperation in Melbourne endlich mal wieder dabei sein.
Es geht auch nicht um Andy Roddick obwohl sich der Amerikaner eindrucksvoll mit einem Sieg in Brisbane in die neue Saison zurückmeldete und ihn sein Coach Larry Stefanki als Favorit für die am nächsten Montag beginnenden Australian Open sieht.
Nein, Justine Henin und Kim Clijsters sind die Stars der Stunde. Von „Kimback“ schwärmten alle schon bei den US Open, die sie gewann. Und „Justine Time“ tolles Wortspiel ist auch wieder da: gerade zur rechten Zeit. Denn das Damentennis liegt danieder. Was hätte Schöneres passieren können als ein belgisches Traumfinale in Brisbane? Genau das gab es. „Völlig verrückt“, fand Henin, dass sie, die zuvor 18 Monate pausierte, ihren Rücktritt, „spätere Rückkehr ausgeschlossen“, erklärt hatte, beim ersten Praxistest sofort im Finale landete. Sie hätte es sogar gewinnen können, hatte zwei Matchbälle. Am Ende siegte Clijsters (mit ihrem vierten Matchball) 6:3, 4:6, 7:6. Übrigens: im 23. Meeting. Henin führt jetzt 12:11.
Im Training besser als im Match
Überhaupt, wäre die Überschrift „Zurück in die Zukunft“ nicht so abgedroschen, müsste man das, was letzten Samstag im schwül-heißen Brisbane in der Pat Rafter-Arena passierte, genau so nennen. „Niemand auf der Welt hätte wohl erwartet, das noch einmal zu sehen zurück in den alten Tagen“, beschrieb Clijsters den Klassiker. Topfit fühle sie sich, sagte Clijsters nach dem Finale. Henin war platt. Schon nach ihrem 2:21 Stunden-Match gegen die Ungarin Melinda Czink war die siebenfache Grand Slam-Siegerin auf ihrem Hotelzimmer zusammengebrochen. Das Turnier in Sydney (läuft diese Woche) hat Henin wegen einer Oberschenkelzerrung abgesagt.
Gegen ihre Landsfrau im Endspiel war von mangelnder Fitness zunächst nichts zu sehen. Nachdem Henin 3:6 und 1:4 zurückgelegen hatte, holte sie acht Spiele in Folge. Im dritten Satz führte sie 5:3 in einem Match, das die Zuschauer zu Standing Ovations hinriss. „Was für ein Match! Ich glaube, wir haben das Niveau für den Rest des Jahres ziemlich hochgeschraubt“, meinte Clijsters. Ihr Niveau konnte man bereits in New York bestaunen. Bei Henin wusste man nicht, was einen erwarten würde. Einhelliges Urteil der Gegnerinnen: „Es scheint, als wäre sie nie weg gewesen.“ Nadia Petrova, Erstrundenopfer von Henin, lobte: „Sie spielt noch besser als früher.“
In jedem Fall scheint sie Tennis mehr zu genießen als früher. „Sie ist viel offener als früher. Ihre Einstellung ist viel lockerer“, sagte denn auch ihr Coach seit Kindstagen Carlos Rodriguez. Dazu kommt die Form, die sie (und natürlich auch Clijsters) zu Favoritinnen für die Austalian Open stilisiert. Und dann sagte Henin auch noch: „Mein Niveau im Wettbewerb ist nicht ganz so hoch wie beim Training.“ Auweia die arme Konkurrenz.
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