Die Schweinegrippe-Posse
Es gibt ein Thema, das zur Zeit ganz Australien beschäftigt. Es ist der Streit zwischen Lleyton Hewitt und Bernard Tomic. Hewitt, 28, zweifacher Grand Slam-Sieger, ist nach wie vor das australische Idol, das Wunderkind Tomic, 16, sein designierter Nachfolger. Die australische Tageszeitung The Age formuliert es so: Tomic ist Hewitts Erbe. Womit auch die Dimension klar wird diese beiden Tennisspieler sind das A und O in down under.
Der Streit zwischen den beiden begann in Wimbledon. Hewitt, der in diesem Jahr in London sehr erfolgreich spielte, suchte einen Hittingpartner am mittleren, spielfreien Sonntag. Seine Wahl fiel auf Tomic. Doch der brüskierte den berühmten Landsmann und lehnte ab. Tomic soll dann, so ganz aufgeklärt ist das noch nicht, mit Juan Carlos Ferrero trainiert haben. Einige aus dem Umfeld Tomics witzelten: Lleyton ist für Bernard zu schlecht.
Als die Geschichte vor ein paar Wochen öffentlich gemacht wurde, erzählte Tomic, er habe nicht mit Hewitt trainieren können, weil er, also Tomic, die Schweinegrippe gehabt habe. Er habe Hewitt, der übrigens sein großes Idol sei, nicht anstecken wollen. Das Ganze sei aber vertraulich gewesen, und deswegen habe er darüber nicht gesprochen. Die Leute wären ja von mir davongelaufen, wenn sie das gewusst hätten, erklärte Tomic. Auch habe ihm sein Doktor geraten, nicht zu spielen, und mit Ferrero habe er nicht trainiert.
Merkwürdig ist allerdings, dass der angebliche Schweinegrippe-Patient Tomic gar nicht pausierte. Er erreichte in Wimbledon sogar das Halbfinale der Juniorenkonkurrenz. Für Hewitt und dessen Leute bleibt er ein ungezogener Flegel. Sie glauben Tomic nicht, auch wenn er beteuert: Wenn ich eine Chance hätte, würde ich immer mit Lleyton trainieren, überall, jederzeit. Er ist eine Ikone. Mit ihm im Fernsehen bin ich groß geworden, sein Spiel liebte ich.
Wirklich? Es gibt noch eine Schlüsselfigur in der verworrenen Geschichte. Sie heißt Ivan Gutierrez. Der Mann ist Hewitts Physiotherapeut. Vor ein paar Jahren hat er und jetzt aufpassen mit Ferrero zusammengearbeitet. Gutierrez erzählte neulich, dass der Tomic-Clan an Ferrero herangetreten sei. Tomic habe mit dem Spanier trainieren wollen. Das sei sicher, sagte Gutierrez, schließlich habe er immer noch Kontakt mit Ferrero. Der Physiotherapeut erinnerte sich sogar an einen Ausspruch Ferreros, als er mit ihm bei den Trainingsplätzen stand: Guck mal, da ist der junge Australier, der einen Hittingpartner sucht, habe Ferrero gesagt und auf Tomic gedeutet.
Reichlich verworren das Ganze. Warum sollte jemand eine Schweinegrippe-Erkrankung erfinden? Wollte Tomic mit Ferrero trainieren? Hat er es? Warum ist ein gestandener Profi wie Hewitt beleidigt, wenn ein Junior nicht mit ihm trainiert? Jede Woche wird auf der Tour Tennis gespielt, 61 Turniere finden in 31 Ländern statt. Ein Sommerloch gibt es nicht. Oder doch?
Andrej Antic
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