2009 French Open – Day One

Der Herr der Asse und ein Schlafwandler

Schauplatz Court Philippe Chatrier. Ana Ivanovic, die Titelverteidigerin, eröffnet die 42. French Open in der Open Era und sie beendet ihr Match gegen die Italienerin Sara Errani mit einem spitzen Schrei. Die Serbin, die ein schickes blaues Kleid trägt, gewinnt 7:6, 6:3. Aber so richtig überzeugen kann sie nicht. Die Leichtigkeit, die sie letztes Jahr zum Titel trug, ist noch nicht zurückgekehrt. Ob sie das Kunststück von 2008 wiederholen kann? Ich fühle mich fit, habe hart gearbeitet. Ich liebe diese Courts, den Sand. Ich habe hier schon gewonnen. Warum sollte es mir nicht noch einmal gelingen?, flötet Ivanovic. Der erste große Test steigt im Achtelfinale gegen Aufsteigerin Victoria Azarenka. Wenn sie so spielt wie Sonntag, verliert sie.

Schauplatz Court 1, die so genannte Stierkampfarena. Ivo Karlovic, der 2,08 Meter-Riese, spielt gegen 1,80-Meter-Mann Lleyton Hewitt David gegen Goliath. Da werden Erinnerungen wach. 2003 trat Hewitt als Titelverteidiger auf dem Centre Court von Wimbledon gegen den Nobody aus Kroatien in Runde eins an und verlor. Diesmal ist Karlovic der Favorit und verliert. Dabei führt er mit zwei Sätzen sieht im dritten Satz wie der Sieger aus. Am Ende steht es 6:7, 6:7, 7:6, 6:4, 6:3. Das Besondere: Karlovic servierte 55 Asse. Nie zuvor wuchtete ein Spieler zuvor so viele unerreichbare Aufschläge ins gegnerische Feld. 55 Asse das sind 13 Spiele und ein paar Zerquetschte. Das sind mehr als zwei Sätze. Unglaublich, dass der Riese verlor. Wobei: Er befindet sich in guter Gesellschaft. Joachim Johansson, der Schwede, brachte es bei einer Niederlage auf 51 Asse, Richard Krajicek auf 49 und Gustavo Kuerten auf 47. Wird der Aufschlag überschätzt?
Schauplatz Court 17. Bis in den hintersten Winkel von Roland Garros muss man gehen, um Philipp Petzschner spielen zu sehen. Er tritt gegen Peter Polansky, einen kanadischen Qualifikanten, an. Polansky, die Nummer 273 der Welt, spielt gar nicht schlecht, und der Deutsche, 205 Plätze besser notiert, tut sich schwer gegen den Mann mit dem spektakulären Namen und der völlig verrückten Vita. Polansky entrann nämlich knapp dem Tod, als er bei einem Davis Cup-Match in Mexiko schlafwandelte. Drei Stockwerke stürzte er in die Tiefe, musste mit 400 Stichen genäht werden. Petzschner siegt übrigens 5:7, 6:2, 7:6, 4:6, 6:3 in 3:42 Stunden. Angesprochen auf seinen nächsten Gegner, antwortete Petzschner: Wenn Wolfsburg Meister wird, kann ich vielleicht auch den Verdasco schlagen. Dienstag läuft das Match. Wir sind gespannt.

Andrej Antic

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