Kim Clijsters startet zweite Karriere

Wenn man in frühem Alter vom Profisport zurücktritt, besteht die Möglichkeit eines Comebacks vor allem im Damentennis. Martina Hingis ist dafür das beste Beispiel. Sie trat mit 22 Jahren zurück und spielte drei Jahre später wieder auf der Damentour. Nun hat sich auch Kim Clijsters für eine Rückkehr auf die Tour entschieden. Sie betont aber, dass sie dies nicht als Comeback, sondern als zweite Karriere ansieht. 

Clijsters gab im Mai 2007 ihren Rücktritt vom Profitennis bekannt, wenige Wochen vor ihrem 24. Geburtstag. Es war ein Abschied auf Raten. Schon vorher klagte Clijsters oft über die Belastungen und Anstregungen im Profi-Circuit. „Ich bin zwar noch jung, fühle mich aber häufig wie eine alte Frau“, sagte sie einmal. Und irgendwie war klar, dass sie nicht lange spielen wird.

Nach ihrem Rücktritt schwärmte Clijsters, wie „befreiend und wunderschön“ ein Leben ohne Tennis sei. Sie heiratete im Juli 2007 den US-Basketballer Brian Lynch, im Februar 2008 kam ihre Tochter Jada zur Welt. Anfang 2009 starb dann ihr geliebter Vater Leo Clijsters, ein Ex-Fußball-Profi, an Lungenkrebs. Er wurde nur 52 Jahre alt. Die London Times vermutet, dass der Tod ihres Vaters Clijsters dazu angetrieben hat, wieder mehr Zeit auf dem Tennisplatz zu verbringen. Angeblich war es der letzte Wunsch des Vaters, dass seine Tochter wieder auf den Tennisplatz zurückkehrt.

Auf ihrer Website (www.kimclijsters.de) schreibt Clijsters, dass sie sich für einige geplante Exhibitions in Form gebracht hat. Highlight ihrer Showmachtes wird ein Auftritt in Wimbledon zur Eröffnung des neuen Centre Courts sein. Beim Training dafür habe sie dann bemerkt, dass ihr Hunger nach neuen Herausforderungen im Tennis immer größer geworden ist und dass sie das Training sehr genoss. Daraufhin beschloss Clijsters zu versuchen, wie ihre Rückkehr zum Profitennis mit ihrer Familie zu vereinbaren ist. „Ich will sehen, ob ich es noch kann. Ich habe Wildcards für die Turniere in Cincinnati, Toronto und die US Open beantragt. Das ist es für den Moment“, sagte die 25-Jährige auf einer Pressekonferenz im belgischen Bree, ihrer Heimat.

Ihr Comeback könnte durchaus glücken. Denn seit ihrem Rücktritt vor gut zwei Jahren hat sich das Damentennis nicht wesentlich weiterentwickelt.

Kaja Maurer/Tim Böseler
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