Kein Känguru auf Haas
Wir müssen über Tommy Haas reden. Und über sein Comeback. Das ist nämlich richtig gut gelaufen, zumindest im ersten Match gegen Eduardo Schwank. Schwank, das ist dieser Argentinier, der Carlos Moya mal bei den French Open zur Verzweiflung trieb. Und von dem die Spieler in der Umkleidekabine sagen, der könne ziemlich gut spielen. Nun ja, gegen Haas sah er meistens ziemlich alt aus. Man könnte auch sagen: Haas zerlegte ihn. Am Ende stand es 6:3, 6:3, 6:4, und ein guter alter Bekannter, den man gar nicht auf dem Zettel hatte, zog in Runde zwei.
Ich hätte ein Känguru darauf verwettet, dass Haas gar nicht spielt. Erstens: Er bestritt kein Vorbereitungsturnier. Zweitens: Er vermittelte selbst nicht den Eindruck, dass er nach Schulter-, Ellbogen- und sonstigen Verletzungen schon wieder so weit ist. Wie man sich täuschen kann. Fit sieht er aus in diesen Tagen. Dafür gesorgt hat Gil Reyes, der frühere Fitness-Coach von Andre Agassi. Haas trainierte in der Winterpause diesmal nicht bei Nick Bollettieri in Florida, sondern in Las Vegas, bei Reyes. Und Agassi kam auch ab und zu zum Bälle schlagen vorbei. Ob er Haas geraten hat, es in Melbourne zu versuchen? Könnte sein. Denn Agassi war ja auch bekannt dafür, manchmal bei Turnieren aufzutauchen, wo ihn niemand erwartete. In Paris zum Beispiel, 1999. Das Turnier gewann Agassi dann auch.
Damit keine falschen Schlüsse gezogen werden, Haas wird in Melbourne natürlich nicht gewinnen. Unmöglich. Aber er, den sein Ranking nicht mehr interessiert, wie er sagt, und dessen Hauptziel es ist, gesund zu bleiben, könnte zumindest die großen Jungs ärgern (O-Ton).
Die großen Jungs ärgern
In Runde zwei spielt Haas erst einmal gegen einen kleinen Flavio Cipolla. Klingt wie ein Pizzabäcker und spielt bisher wie aufgedreht, der Römer. Drei Matches gewann er in der Quali, im Hauptfeld stürzte die Nummer 138 der Welt Dmitry Tursunov. Trotzdem: Den Italiener Cipolla sollte Haas schlagen, und dann würde Rafael Nadal wohl warten, einer von den großen Jungs.
Zahl der Woche: 64,9 Grad. Ein Fotograf von der Zeitung Herald Sun legte ein Thermometer auf den Centre Court, und man konnte die erstaunliche Zahl ablesen.
Andrej Antic
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