Steffi Graf sieht an sich „die Zeichen der Zeit“
Köln (SID) – Deutschlands Tennis-Königin Steffi Graf hat an sich selbst „die Zeichen der Zeit“ erkannt, doch das Älterwerden bereitet ihr keine Probleme. „Klar gibt es die eine oder andere Stelle an meinem Körper, die ich gern anders hätte“, sagte die 44-Jährige im Gespräch mit der Frauenzeitschrift MYWAY: „Aber um ehrlich zu sein: Ich bin ziemlich uneitel, gehe oft ungeschminkt aus dem Haus oder ziehe schnell irgendetwas an, um in den Supermarkt zu gehen.“ Das Alter sei nur eine Zahl: „Viel wichtiger ist, wie ich jetzt lebe – und zwar bewusst.“
Entscheidend für das Wohlbefinden ist für die zweifache Mutter nicht ihr Aussehen, sondern ihr Körpergefühl: „So habe ich mir gerade zum ersten Mal in meinem Leben ein Süßigkeitenverbot verpasst, weil ich schon lange merke, dass mir der viele Zucker nicht gut tut.“ Sport treibt Graf nach wie vor, allerdings in Maßen: „Durch den Leistungssport reagiert mein Körper empfindlich auf zu viel. Ein bisschen Pilates, Geräte und Radfahren reichen mir aus.“
Den alten Zeiten hat Steffi Graf nie nachgetrauert, im Gegenteil: „Ich lebe im Jetzt, voll und ganz.“ Dabei hätte sie sich als Kind durchaus eine andere Karriere vorstellen können als die auf dem Tennisplatz. Zwei Traumberufe habe sie gehabt: „Tierärztin oder Fotografin für den National Geographic. Letzteres steht immer noch auf meinem Wunschzettel.“
Das ganz große Glück der Steffi Graf ist der Alltag mit Ehemann Andre Agassi (43) und den Kindern Jaden Gil (11) und Jaz Elle (10): „Ich bin genau da, wo ich sein möchte, und spüre in mir ein großes Bewusstsein dafür, wie gut das Leben es mit mir meint.“ Die Grand-Slam-Rekordgewinnerin schätzt die Normalität, die ihre kleine Familie umgibt. Um 5.30 Uhr morgens klingelt ihr Wecker, dann geht sie mit den Hunden Gassi, bereitet das Frühstück, fährt die Kinder zur Schule und holt sie nachmittags wieder ab.
So wirklich ruhig ist das neue Leben der Tennislegende trotz aller Normalität dann aber doch nicht. Steffi Graf geht ganz in der Arbeit für ihre Stiftung „Children for Tomorrow“ auf, die sich um Flüchtlingskinder weltweit kümmert. Das Schicksal der Kinder berührt sie sehr: „Das Schönste an der Arbeit ist zu sehen, dass du wirklich etwas bewegen und den Kindern wiedergeben kannst, was ihnen genommen wurde – Selbstbewusstsein, Zuversicht, eine Zukunft.“
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