Barbara Rittner: Ein Vertrag, der Gold wert ist
Die Nachwehen des Fed Cup-Debakels gegen Russland – sie sind auch diese Woche beim Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart noch zu spüren. Am deutlichsten wohl bei Lisickis 0:6, 0:6-Klatsche gegen die Kasachin Zarina Diyas, deren Namen selbst eingefleischte Fans kaum kennen. Ohne die Ereignisse beim Fed Cup wäre der Blackout der Deutschen nicht möglich gewesen. Lisicki als die große Verliererin von Sotschi zu benennen, mag hart sein bei einem Teamwettbewerb, aber letztendlich bleibt einem nichts anderes übrig. Zu schwach waren ihre Leistungen in Einzel und Doppel. Die Doppel-Null von Stuttgart war für Lisicki, die in Indian Wells und Miami noch so begeisterte, nur die Konsequenz von Sotschi.
Einen Tag später (am Donnerstag) reagierte dann auch der DTB auf die schwarz-rot-goldene Tristesse (Petkovic war in Stuttgart wegen einer Oberschenkelverletzung gar nicht angetreten, auch Görges war ausgeschieden und Kerbers Gala gegen Sharapova war noch nicht gespielt). „Deutscher Tennis Bund setzt Zeichen“ titelte der Verband seine Pressemitteilung. Gemeint war die Vertragsverlängerung mit Teamchefin Barbara Rittner. Drei weitere Jahre (bis 2018) sind vereinbart.
Unter normalen Umständen kann so eine Meldung schon mal untergehen, aber normal sind die Umstände im Moment ganz und gar nicht. Denn über die Aufstellung von Sotschi wird immer noch eifrig diskutiert: Warum spielten beide deutsche Top-Damen, Petkovic und Kerber, am ersten Tag nicht? Warum spielte Lisicki Doppel, obwohl sie nach dem vergebenen Matchball mental sichtlich angeschlagen war und in ihrem Einzel gegen die bestenfalls durchschnittliche Pavlyuchenkova 63 unforced errrors produzierte? Warum spielte nicht Görges, die nominell beste deutsche Doppelspielerin? Und: Warum waren die Begleitumstände bei der Nominierung des Doppels von Sotschi so chaotisch?