Preisgeldverteilung bei ATP- und Challengerturnieren
Seit Jahren gibt es Diskussionen auf der Profiebene, die sich mit den Preisgeldern auf der ATP- und der Challenger Tour auseinandersetzt. Schon etliche Profis haben beklagt, die Preisgelder bei Challenger-Turnieren seien zu gering, um die eigenen Kosten zu decken. Die Unterschiede sind deutlich.
Zu den Kosten eines Tennisprofis, der regelmäßig in Europa Turniere spielt, gehören:
- die Anreise: allein für die Reisekosten muss ein Top 50 Spieler (Bsp. Dimitri Tursunov) etwa 75.000 US-Dollar aufbringen
- Unterkunft während der Turniere für sich und evtl. ein Trainerteam
- Bezahlung der Trainer und Physiotherapeuten
- Bespannungskosten: etwa 8.000 US Dollar
- Anmieten von Trainingsplätzen
- Verpflegung
Wenn man diese Kosten zusammenrechnet, kommt man auf eine Summe von etwa 150.000-200.000 US-Dollar. Diese muss ein Tennisprofi aufbringen. Er wird in dieser Hinsicht nicht vom austragenden Turnier unterstützt.
Des Weiteren muss der Profi entscheiden, ob er sich lieber bei einem Challenger Turnier oder bei der Qualifikation eines 250er ATP Events wagt.
Bei einem üblichen Challenger-Turnier sehen die Preisgelder wie folgt aus:
- Erste Runde: 440 €
- Zweite Runde: 730 €
- Viertelfinale: 1.245 €
- Halbfinale: 2.130 €
- Finale: 3.600 €
- Turniersieg: 6.150 €
Wenn man diese Preisgelder den aufkommenden Kosten gegenüberstellt, wird klar, dass ein Profi enormen Druck hat, die ersten Runden zu überstehen. Erst mit dem Finale oder dem Turniersieg würden sich die Reise und der finanzielle Aufwand lohnen.
Zum Vergleich hier die Zahlen der Preisgelder eines 250er ATP Turniers:
- Erste Runde: 4.385 €
- Zweite Runde: 7.405 €
- Viertelfinale: 12.565 €
- Halbfinale: 22.060 €
- Finale: 40.270 €
- Turniersieg: 77.315 €