Mail aus Hamburg: Das Dach im Dauereinsatz
In den letzten beiden Jahren wurden die Fans am Rothenbaum mit gutem Wetter fast schon verwöhnt. Doch eigentlich ist der Regen in der Turnierwoche eine verlässliche Konstante. Das stellt er in diesem Jahr wieder eindrucksvoll unter Beweis. Die Mail aus Hamburg von Reporter Florian Vonholdt.
So wurde der Spielplan am Dienstag kräftig durcheinandergeworfen. Einige Profis kamen nur zu Kurzeinsätzen, mussten die Außenplätze immer wieder verlassen, andere konnten sie gar nicht erst betreten.
Den längsten Einsatz hatte zweifelsohne das ausfahrbare Dach über dem Centre Court. Da es entweder gerade regnete oder der Himmel so aussah, als würde es im nächsten Moment wieder losgehen, war es nahezu den ganzen Tag über geschlossen. Im Match von Philipp Kohlschreiber begann es, obwohl schon etwas in die Jahre gekommen, zuverlässig seinen Dienst zu verrichten. Es „sah“ wie der Deutsche im dritten Satz gegen Benoit Paire chancenlos war. „Das hatte nichts mit dem Dach zu tun“, sagte Kohlschreiber hinterher. Für den Franzosen hingegen kamen die veränderten Bedingungen gelegen: „Dadurch verändert sich das Spiel komplett. Das Tempo ist anders, das Licht ist anders – und ich bin damit gut klargekommen.“
Klar kam Rafael Nadal in seinem ersten Satz überhaupt nicht. 3:6 gegen Fernando Verdasco im ersten Match seit sieben Jahren in Hamburg. Auch er benötigte einige Zeit, um sich an die unterkühlten Verhältnisse zu gewöhnen, bekam aber rechtzeitig die Kurve und besiegte seinen Landsmann. 6.000 Fans lockte der Publikumsmagnet trotz des „Schietwetters“ ins Stadion. „Das kann man wirklich nicht Sommer nennen“, stellte Nadal fest.
Für seinen spielfreien Mittwoch steht für den Spanier Training auf dem Plan. Die Frage ist nur, wann. „Wenn es regnen sollte, werden wir warten. Und danach mal schauen“, so Nadal. Die Prognosen für die kommenden Tage lassen darauf schließen, dass das Dach noch das ein oder andere Mal gebraucht werden wird.
Ob mit oder ohne Dach: Ihren „Hamburger Jungen“ Alexander Zverev werden die Fans in dieser Woche nicht mehr auf dem Platz zu sehen bekommen. In der „Nightsession“ unter Flutlicht kämpfte er drei Sätze gegen Tommy Robredo – vergebens. Zverev verabschiedete sich mit einem Versprechen: „Ich werde wiederkommen und von Jahr zu Jahr stärker spielen!“ Vielleicht werden seine zukünftigen Auftritte bei seinem Heimspiel so selbstverständlich wie das Regenwetter.
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