Mail aus New York: Wettrüsten der Jugend
Was kommt nach Federer, Nadal & Co? In seiner Mail aus New York beschäftigt sich unser US Open-Reporter mit der Generation Zukunft – den Zverevs und Corics dieser Welt.
Es gibt ein ganz heißes Thema auf der Tour. Es lautet: Wer wird der nächste Federer, Djokovic oder Nadal? Jetzt werden Tennis-Ästheten sagen, diese drei wird niemand ersetzen. Und wahrscheinlich haben sie auch recht. Alles was jetzt kommt, kann unmöglich in die vielzitierten Fußstapfen treten.
Wobei: Es geht nicht um die Generation Grigor Dimitrov, Milos Raonic & Co. Es geht um die Jungs, die jetzt in die Schlagzeilen drängen, weil sie spektakulär spielen und cool aussehen – die Teenager, die vermeindlichen Stars von morgen.
Bei den US Open starteten bei den Herren zehn Spieler, die jünger als 20 waren. Das ist eine Menge, bei einer Sportart, bei der sich das Durchschnittsalter der Profis irgendwo zwischen 27 und 29 eingependelt hat.
Kleiner Wermutstropfen (sorry für die sperrige Sprachschablone): Nach dem zweiten Tag waren schon neun ausgeschieden. Einzig der hochgelobte Koreaner Hyeon Chung, 19 Jahre alt, ist noch im Wettbewerb. Der Wimbledon Junior-Finalist von 2013, immerhin schon die Nummer 69 der Welt, spielt morgen gegen Stan Wawrinka.
Starker Nachwuchs aus den USA
Angeführt wird die Youngster-Riege von Borna Coric, 18. Am Montag durfte der Kroate seine erste Nightsession im Arthur Ashe Stadium spielen und machte dies gegen Rafael Nadal ausgezeichnet.
Hinter Coric formiert sich die Generation „Angriff auf das Establishment“. Spektakuläre Typen sind dabei wie der Schwede Elias Ymer, farbig, gazellenhaft, schon jetzt mit mächtigem Aufschlag ausgestattet. Der Amerikaner Francis Tiafoe, ebenfalls farbig und mit spektakulärer Spielweise ist erst 17, erhielt eine Wild Card, verlor gegen Victor Troicki und es machte Spaß ihm zuzugucken.