US-Männertennis in der Krise
London (SID) – Seit Jahren befindet sich das Männertennis in der USA in der Krise, nun ist der Niedergang der einst führenden Nation auch zu beziffern: Zum ersten Mal seit 101 Jahren steht kein Spieler aus den USA im All England Club in der dritten Runde. Als letzter Profi in Wimbledon scheiterte Bobby Reynolds am Weltranglistenersten Novak Djokovic (Serbien).
John McEnroe war Ende in den 80er Jahren einer der amerikanischen Erfolgsgaranten. Heute ist der dreimalige Wimbledonsieger (1981, 1983, 1984) TV-Kommentator beim britischen Sender BBC und macht sich Sorgen um sein Erbe auf der Tour. Die Jugend in den USA spiele „Football oder Basketball. Wir kommen erst lange danach.“
Elf Spieler waren in Wimbledon an den Start gegangen, in John Isner und Sam Querrey gehörten allerdings nur zwei zu den gesetzten Akteuren. Chancen auf den Titel hatte keiner von ihnen, dabei gehörten die Amerikaner seit den 20er Jahren in beinahe jedem Jahrzehnt zu den Mitfavoriten auf dem Heiligen Rasen.
Den ersten Sieg feierte Bill Tilden 1920, Don Budge brach in den 30er Jahren die Vorherrschaft des britischen Helden Fred Perry. McEnroe und Jimmy Connors dominierten zu Beginn der 80er, ehe Pete Sampras mit sieben Titeln zum Rekord-Champion avancierte. Auch Andre Agassi gewann 1992 in Wimbledon, während es Andy Roddick im neuen Jahrtausend immerhin dreimal ins Finale schaffte. Der Gewalt-Aufschläger holte bei den US Open 2003 den bislang letzten Grand-Slam-Titel für die USA, im vergangenen Jahr beendete er seine Karriere. Seitdem fehlt ein Topspieler.
Hoffnung auf Besserung machte Qualifikant Bobby Reynolds, mit 30 Jahren selbst kein Spieler für die Zukunft: „Es gibt eine Menge Jungs, die nach oben kommen. Sie klopfen gerade an die Top 100.“ Bis Talente wie Jack Sock, Ryan Harrison oder Denis Kudla in der Weltspitze angekommen sind, werden voraussichtlich jedoch noch einige Wimbledonturniere ins Land ziehen.
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