Im Video: Der SABR – Federers neue Waffe!
Kein Schlag elektrisierte die Szene in den vergangenen Jahren so extrem wie der Halbvolley-Return von Roger Federer. Wir erklären die Hintergründe des „SABR“ und zeigen Videos der besten „Schleich-Attacken“ des Schweizers.
Haben Sie den „SABR“ schon einmal selbst ausprobiert? Wenn Sie das nächste Mal auf dem Court stehen, dann riskieren Sie einmal die inzwischen berühmte „Schleich-Attacke“ auf einen zweiten Aufschlag Ihres Gegners. Während Ihr Gegenüber den Ball hochwirft und nur noch auf die gelbe Kugel fokussiert ist, stürmen Sie mit flinken Schritten einige Meter ins Feld und returnieren das Service mit einem Halbvolley direkt an der T-Linie. Sofern der Ball dann noch im Spiel ist, rücken Sie weiter ans Netz vor — und überrumpeln Ihren Gegner im besten Fall so, dass er aus der Defensive einen Fehler produziert. Wenn Sie Glück haben – genügend Talent natürlich vorausgesetzt! – und Ihr Gegenüber nicht zu schnell serviert, wird Ihnen eventuell die eine oder andere Attacke gelingen. Allerdings: Eine hohe Erfolgsquote dürfen Sie nicht erwarten. Für Normalsterbliche ist der Schlag koordinativ mindestens so anspruchsvoll wie das Jonglieren mit fünf Bällen.
Weltweite Storys über den „SABR“
Roger Federer hat diese neue Waffe in den vergangenen Wochen während der Hartplatzturniere in den USA in sein Spiel integriert – und zwar ziemlich erfolgreich. Erstmals testete er den „SABR“ (Sneaky Attack by Roger) während einer Trainingseinheit mit dem Franzosen Benoit Paire beim Turniers in Cincinnati, setzte ihn danach auch in den Matches ein und gewann das Masters1000-Event am Ende im Finale gegen Novak Djokovic. In der Tennisszene löste der Schweizer ein mittleres Erdbeben aus. Weltweit berichteten Medien über Federers Return-Innovation, widmeten seinen Schleich-Attacken seitenlange Storys. Boris Becker bezeichnete den Schlag als „respektlos“, weil Federer den Gegner damit lächerlich mache. John McEnroe kommentierte während der US Open in Anspielung auf die extremen technischen Anforderungen: „Kinder, bitte nicht zu Hause nachmachen!“ Der grundsätzliche Tenor auf der Tour ist positiv. „Wenn man diesen Schlag beherrscht, ist man ein Großer. Man sollte Roger den SABR zugestehen. Die meisten Profis haben riesigen Respekt davor“, erzählt ein Tourcoach.