Federer & Ljubicic: Ein Freund an seiner Seite
Stefan Edberg wird im kommenden Jahr nicht mehr als Trainer von Roger Federer arbeiten. Stattdessen wird der Schweizer 2016 von Ivan Ljubicic als Teilzeitcoach unterstützt. Überraschend kommt das Engagement des Kroaten nicht – beide sind gut befreundet.
Als tennis MAGAZIN im September 2015 für eine große Titelstory über Roger Federer (siehe Heft 11-12/2015) auch bei Ivan Ljubicic für ein Statement zur Entwicklung des Schweizers anfragte, hielt sich der Kroate bedeckt. Per Email teilte er uns damals mit: „Aufgrund meiner Nähe zu Roger möchte ich zu diesem Thema lieber nichts sagen – aber vielen Dank für die Anfrage!“
Langjähriger Wegbegleiter
Zu diesem Zeitpunkt war eine solche Aussage von Ljubicic nicht sonderlich überraschend. Es ist kein Geheimnis, dass Ljubicic einer der besten Freunde von Federer auf der Tour ist. Bei großen Turnieren – zum Beispiel in Wimbledon 2015 – stand Ljubicic schon oft als Sparringspartner für Federer auf dem Platz. Die beiden kennen sich ewig, besuchten bereits 1999 gemeinsam die ATP-Universität in Monte Carlo, um auf ihr angestrebtes Leben als Profi gut vorbereitet zu werden. Später war Ljubicic im ATP-Spielerrat aktiv, ab 2006 war er sogar der Präsident. Federer löste seinen Wegbegleiter 2008 in dem Amt ab, während Ljubicic als einer von sehr wenigen aktiven Profis in das ATP-Board wechselte, dem höchsten Gremium der Herrentour.
Federer wusste, dass Edberg aufhört
Nachdem nun Federer gestern per Facebook bekannt gab, dass er 2016 nicht länger mit Stefan Edberg in seinem Trainerteam durch die Welt reist, sondern eben mit Ivan Ljubicic, bekommt dessen freundliche Absage an uns im September 2015 natürlich eine andere Gewichtung. Es ist davon auszugehen, dass bereits vor drei Monaten klar war, welche Rolle Ljubicic künftig im Federer-Team übernehmen sollte. Zumal Edberg laut Federers Facebook-Post bereits Ende 2014, nach einem Jahr Zusammenarbeit, nicht weitermachen wollte, sich aber noch auf eine Verlängerung bis Ende 2015 einließ. Federer war sich also sehr lange darüber im Klaren, dass Edberg ausscheiden würde. Zeit genug, um einen Nachfolger zu suchen.