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Was macht eigentlich…Lars Burgsmüller?

Der Ex-Profi und ehemalige WG-Mitbewohner von Rainer Schüttler ist heute Doktor.

Herr Burgsmüller. Als Profi wohnten Sie mit Rainer Schüttler in einer WG. Und heute?
Da wohne ich mit meiner Frau und meinen drei Söhnen in unserem Haus in Duisburg. Der jüngste ist erst ein paar Wochen alt.

Klingt bodenständig. Was machen Sie beruflich?
Nach meiner Tenniskarriere habe ich in Essen Medizin studiert. Letztes Jahr bin ich fertig geworden. Inzwischen arbeite ich als Radiologe im Essener Krankenhaus…

…und sind jetzt Doktor der Medizin.
Noch nicht ganz. Das Prozedere läuft. Die Doktorarbeit ist geschrieben. Sie muss noch angenommen werden. Dann wird ein Gutachten verfasst. Und dann geht es noch dieses Jahr oder Anfang 2016 in die mündliche Prüfung. Ich gehe mal davon aus, dass es mit dem Doktortitel klappt.

Wie heißt das Thema der Arbeit?
Ich habe im Fachbereich Orthopädie und Unfallchirurgie über Verletzungen im Inline-Skaterhockey und Rollhockey geschrieben.

In jedem Fall ist nach der Profikarriere etwas Ordentliches aus Ihnen geworden. Wieso Medizin?
Das hat mich schon nach dem Abi interessiert. Ursprünglich war mein Plan, es ein Jahr als Tennisprofi zu versuchen und dann zu studieren. Aus dem einen Jahr sind 13 geworden. Mit Mitte 20 hatte ich noch einmal überlegt aufzuhören. Ich sagte mir: Lars, wenn du Ende des Jahres nicht unter den Top 100 stehst, ist Schluss. Und dann lief es richtig gut.

Was waren Ihre Highlights?
Sicherlich mein Turniersieg in Kopenhagen, die Einsätze im Davis Cup. Und dann Matches wie in Wimbledon gegen Agassi. Auf dem zweitgrößten Platz gegen die damalige Nummer eins zu spielen, war schon beeindruckend. Ich habe gegen Federer gespielt, gegen Nadal. Letztens rief mich deswegen noch ein Reporter an.

Warum?
Es ging um Nadals Serie in Paris. 2005 musste ich leider in der ersten Runde gegen ihn spielen. Es war sein erstes Match überhaupt bei den French Open und dann hat er neun Titel geholt.

Fiel Ihnen der Abschied vom Tennis schwer?
Er war nicht ganz freiwillig. Zum Schluss war die Verletzung an der Achillessehne ein Dauer­thema. Vielleicht hätte ich früher aufhören sollen, aber man denkt: Könnte ja noch klappen. Ich habe dann, mit 32, noch überlegt, ob ich als Coach weitermache. Aber ich wollte nicht mehr reisen. Auch wenn das im Nachhinein super war. Ich habe mehr als 50 Länder gesehen.

Spielen Sie noch Tennis?
Höchstens zum Spaß mit meinen Kindern, sonst gar nicht. Ich verfolge auch nur noch die großen Turniere im Fernsehen. Sport bleibt bei mir zurzeit auf der Strecke. Ich müsste wieder etwas für meine Fitness tun, aber es ist zu wenig Zeit übrig. Wenn ich abends von der Arbeit nach Hause komme, bin ich geschafft.

Ach ja: Haben Sie noch Kontakt zu Ihrem WG-Partner Schüttler?
Klar, wir sind immer noch befreundet. Wir telefonieren ab und zu.

Es klingelt im Hintergrund an der Haustür. Kindergeschrei. Papa muss Schluss machen.

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