SCHWEIZ – EQUADOR

13.09.2013; Neuenburg; Tennis Davis Cup - Schweiz - Equador; Doppel; Heinz Guenthardt, Jakob Hlasek und Marc Rosset (SUI) werden mit dem Commitment Awad ausgezeichnet (Andy Mueller/freshfocus)

Was macht eigentlich…Jakob Hlasek?

Der 49-jährige Schweizer ist heute Unternehmer in der Immobilienbranche.

Herr Hlasek, wir haben in Deutschland lange nichts von Ihnen gehört. Wie geht es Ihnen und was machen Sie inzwischen?
Mir geht es wunderbar. Ich lebe in der Nähe von Montreux am Genfer See, habe drei Kinder und führe ein schönes Familienleben. Beruflich bin ich in der Immo-bilienbranche tätig. Die Tennisszene verfolge ich nur noch als Fan. Ich spiele keine Turniere mehr, schlage aber noch regelmäßig Bälle. Im Sommer stehe ich meistens dreimal pro Woche auf dem Platz. Mir liegt der Sport nach wie vor am Herzen.

Ende November spielt die Schweiz im Davis Cup-Finale in Lille gegen Frankreich. Holen Ihre Landsleute den ersten Titel?
Für die Schweiz wäre es toll, endlich den Pokal zu gewinnen. Ich hoffe, dass sich in den nächsten Wochen keiner der Topspieler verletzt. Die Franzosen haben so einen starken Kader, sie könnten Ausfälle kompensieren. Wir haben nur Federer und Wawrinka – da darf nichts passieren. Es wird ein Spektakel vor 27.000 Fans. Der Davis Cup zieht auch Zuschauer an, die sich sonst nicht für Tennis interessieren.

Reisen Sie zum Finale nach Lille?
Klar, ich habe Flüge und Hotel bereits gebucht. Ich werde mit Freunden hinfahren und freue mich riesig.

1992 stand die Schweiz das erste und einzige Mal im Davis Cup-Endspiel. Damals gehörten Sie zum Team und verloren 1:3 in den USA. Welche Erinnerungen haben Sie?
Das war ein großes Highlight in meiner Karriere. Wir spielten gegen ein unschlagbares Team mit Courier, Agassi, Sampras und McEnroe. Wir hatten uns zwei Wochen gemeinsam vorbereitet und sind mit einer großen Euphorie nach Texas gereist. Marc (Rosset, Anm. d. Red.) gewann am ersten Tag gegen Courier. Im Doppel führten wir mit 2:1-Sätzen. Am Ende ging uns die Kraft aus. Auch ich hätte etwas besser spielen müssen (lacht). Umso mehr hoffe ich, dass es die Jungs in diesem Jahr schaffen. Ich spüre eine ähnlich große Begeisterung in der Schweiz wie damals.

2001 trennte sich der Schweizer Verband von Ihnen als Davis Cup-Teamchef. Es gab Ärger mit Federer, weil er nicht mehr unter Ihnen spielen wollte. Wie ist Ihr Verhältnis heute?
Wir hatten Differenzen damals, das stimmt. Für mich war es früher immer selbstverständlich, dass der Davis Cup Priorität hat. Roger sah das anders. Deswegen gab es Unstimmigkeiten. Es ging dabei allerdings nur um den Davis Cup, nicht um private Belange. Heute haben wir keinen Kontakt mehr.

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