Becker glaubt an DTB-Präsident Altenburg
Berlin (SID) – Der dreimalige Wimbledonsieger Boris Becker sieht das deutsche Tennis vor einem langen Weg aus der Krise und hat vor allem die Nachwuchsförderung ins Visier genommen. „Die Grube, in die das deutsche Tennis gefallen ist, ist riesengroß. Da kommt man nicht in einem oder zwei Jahren raus. Das dauert viel länger“, sagte Becker im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) und nahm den seit eineinhalb Jahren amtierenden Verbandspräsident Karl-Georg Altenburg in Schutz: „Ich glaube, wir haben den richtigen Präsidenten und das richtige Team, aber es dauert seine Zeit. Es wurden viele große Fehler gemacht.“
Vor allem das föderalistische Fördersystem für den deutschen Nachwuchs sieht der 45-Jährige als Auslaufmodell an. „Wir haben viel zu lange an verkrusteten, alten Strukturen festgehalten“, sagte er. Erfolgreiche Nationen verfolgten einen zentralistischen Ansatz: „Möglicherweise funktioniert das Tennis heute anders.“
Auch vom Auftreten seiner Nachfolger bei den Herren ist er enttäuscht. „Die sensationellen Erfolge sind derzeit Mangelware. Es geht ja schon seit einigen Jahren so, dass die Frauenriege deutlich stärker ist als die Männerriege“, sagte der 45-Jährige: „Da darf man natürlich auch das Hickhack um das Davis-Cup-Team mit dem Rücktritt von Patrick Kühnen nicht verschweigen.“
Vieles hänge, so Becker, von den Führungspersönlichkeiten und deren Einstellung ab. „Das sind aber alles Einzelunternehmer. Gerade der Philipp (Kohlschreiber, Anm. d. Red.) denkt ein bisschen mehr an sich als an die Nationalmannschaft oder das Olympiateam“, sagte Becker: „Das ist schade, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Bei den Damen ist das aber anders. Deswegen werden auch die Erfolge medial mehr wahrgenommen.“
Von seiner Kritik explizit verschont blieb der 35-Jährige Tommy Haas. „Die Erfolge von Tommy Haas sind erstaunlich“, sagte Becker über den Weltranglisten-14., dem er nach vielen schweren Verletzungen ein solches Comeback nicht zugetraut habe: „Das ist mehr als bemerkenswert, ein kleines Sportwunder. Von der Persönlichkeit und dem Charakter her, hätte er alles, was ein Grand-Slam-Sieger braucht.“
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