2016 French Open – Day Four

PARIS, FRANCE - MAY 25: Alexander Zverev of Germany celebrates victory during the Men's Singles first round match against Pierre-Hughers Herbert of France on day four of the 2016 French Open at Roland Garros on May 25, 2016 in Paris, France. (Photo by Clive Brunskill/Getty Images)

Alexander Zverev: Grand Slam-Rekord!

Alexander Zverev steht zum ersten Mal in der dritten Runde eines Grand Slam-Turniers. Es muss noch nicht die letzte sein.

Wer im Duden das Wort Karriere nachschlägt, stößt auf zwei Bedeutungen: Karriere, vom französischen carrière, ist die persönliche Laufbahn eines Menschen in seinem Berufsleben. Und: Karriere, latainisch carrus, der Wagen, bedeutet dem Wortsinn nach schlicht Fahrstraße. Im Falle von Alexander Zverev, 19, passt die erste Beschreibung gut – der Hamburger macht gerade in Paris „Karriere“. Das mit der Fahrstraße passt auch gut – obwohl: Die Straße ist mittlerweile so breit, dass der Begriff „Avenue“ besser passen würde.

Klickt man auf die Grand Slam-Bilanz von Zverev, ist diese noch sehr übersichtlich. Aber: Die Karriere ist schon sichtbar. Wimbledon 2015 – bei seinem Grand Slam-Debüt schlägt Zverev den Russen Teymuraz Gabashvili und verliert anschließend in der zweiten Runde gegen den Amerikaner Denis Kudla. Ein paar Woche später, in New York, übersteht er die Quali, siegt dort dreimal und verliert anschließend in Runde eins in einem teilweise hochklassigen Match gegen Philipp Kohlschreiber in fünf Sätzen.

Im Januar, in Melbourne, erwischt er einen schwachen Tag und geht gegen den späteren Finalisten Andy Murray in drei Sätzen unter – 1:6, 2:6, 3:6.

Dritte Runde bei den French Open

Und jetzt? Steht er nach Viersatz-Siegen gegen Pierre Hugues Herbert und Stephane Robert in Runde drei. Rekord bei einem Grand Slam-Turnier für den Blondschopf, der 2013 als Junior Finalist in Roland Garros war und ein halbes Jahr später, ebenfalls als Junior, die Australian Open gewann. Macht der Weltranglisten-41. in dem Tempo weiter, könnte er demnächst das Halbfinale oder Finale eines Majors erreichen. Oder es sogar gewinnen. Ausgeschlossen scheint bei „Sascha“ nichts. Erinnern Sie sich noch an den Satz von John Isner? „Wenn der Typ erst mal in seinen Körper reingewachsen ist, wird er eine Macht sein.“ Der Amerikaner könnte es wissen – er ist 2,08 Meter groß.

Nun, Zverev füllt die 1,98 Meter Körpergröße schon ganz gut aus. Und: Wer weiß, was in diesem Jahr in Paris noch drin ist. Am Samstag spielt er gegen Dominic Thiem, noch so ein Aufsteiger der Saison. Wenn auch in ganz anderen Sphären. Thiem, 22 Jahre alt, ist die Nummer 15 der Welt. Sein Trainer Günter Bresnik behauptet: Keiner schlägt härter als „Domi“. Der Österreicher hat in dieser Saison schon drei Titel geholt (Nizza, Acapulco, Buenos Aires).

Duelle in München und Nizza

Kurios ist auch, dass beide in der laufenden Spielzeit schon zum dritten Mal aufeinander treffen. Bilanz: 2:0 für Thiem. Aber: Es waren jeweils Begegnungen über drei Sätze. In München, bei der Premiere zwischen den beiden, lobte Thiem den Deutschen mit den Worten: „Er wird immer stärker. Ich könnte mir vorstellen, dass dies der Beginn einer großen Rivalität ist.“ Es war das Halbfinale. Das Finale verlor Thiem dann gegen Philipp Kohlschreiber.

Ein paar Wochen später in Nizza fand das deutsch-österreichische Duell im Finale statt. Endstand 6:4, 3:6, 6:0 für Thiem. Für Zverev war es das erste ATP-Finale.