Mallorca Open: Premiere auf Rasen!
In dieser Woche finden erstmals die Mallorca Open auf Rasen statt. Unser Reporter vor Ort blickt hinter die Kulissen des neuen WTA-Events.
Rasentennis auf Mallorca – funktioniert das wirklich? Nach zwei Tagen vor Ort beim neuen WTA-Turnier auf der Lieblingsinsel der Deutschen ist die Antwort eindeutig: Si, claro! Endlich einmal kein Regen beim Spiel auf dem grünen Geläuf, keine ständigen Unterbrechungen wie man sie von den deutschen Events in Stuttgart und Halle und natürlich aus Wimbledon gewohnt ist. Stattdessen weitestgehend blauer Himmel und eine brutale Hitze mit mehr als 30 Grad. Und nebenbei ein ziemlich attraktives Teilnehmerfeld für ein Event auf unterstem WTA-Level: French Open-Siegerin und „Local Hero“ Garbiñe Muguruza, die allerdings bereits in Runde eins scheiterte, Jelena Jankovic, Ana Ivanovic, Eugenie Bouchard, Sabine Lisicki.
Urlaubsflair in Santa Ponsa
Man spürt unweigerlich Urlaubsflair auf der kleinen, familiären Anlage in direkter Nähe zu Santa Ponsa – Job hin oder her. Der Badeort, rund 25 Autominuten von der Hauptstadt Palma entfernt, ist eine klassische Touristenhochburg. Kulturelle Highlights sind das Café von RTL2-Blondine Daniela Katzenberger und die Kneipe von Schlagerstar Jürgen Drews. Das Panorama ist trotzdem traumhaft. Neben dem Gelände, das etwas abseits des Ortes liegt, erstrecken sich gefühlt kilometerweit Olivenhaine. Von der Terrasse des Haupthauses mit VIP-Restaurant und Players Lounge, schaut man auf den Centre Court, der Platz bietet für knapp 2.500 Zuschauer. Die meisten Fans hocken auf den Steintreppen, die an beiden Kopf- und einer Längsseite errichtet wurden. Es gibt zumindest an den ersten Tagen keine festen Plätze, man kommt und geht nach Lust und Laune. Spanische Lockerheit. Allerdings: Zumindest an den ersten Turniertagen blieb der Andrang mit täglich schätzungsweise einigen hundert Besuchern überschaubar. An den Ticketpreisen – ab 40 Euro – liegt es weniger als an einer derzeit noch mäßigen Bekanntheit des Events.
Unterstützung aus Wimbledon
Die sechs Grascourts auf der Anlage wurden mit der Unterstützung aus Wimbledon errichtet. Auch wenn Pflege und Beschaffenheit des Rasens aufgrund der unterschiedlichen Wetterbedingungen nicht hundertprozentig vergleichbar sind. Der Greenkeeper auf Mallorca ließ sich von Neil Stubley, dem Herren des heiligen Rasen im All England Club höchstpersönlich schulen. Zum Turnierstart Anfang der Woche schaute Philip Brooks, Chairman von Wimbledon, vorbei. Er schwärmte von dem neuen Event wie von seinem eigenen. Für Championships in London sei die 2015 eingeführte Verlängerung der Rasensaison (drei statt vorher zwei Wochen zwischen Roland Garros und Wimbledon) ohnehin enorm wichtig. „Die Profis kommen ausgeruhter und besser vorbereitet zu uns“, erzählte er.