Schlaganalyse: Der Return von Andy Murray
Der Return wird unterschätzt und wenig trainiert. Dabei hat er eine große Bedeutung: Mit ihm findet man in die Ballwechsel, wenn der Gegner aufschlägt. Anhand von Olympiasieger Andy Murray, einem der weltbesten Returnspieler, erklärt unser französischer Experte Patrick Mouratoglou, wie Aufschläge gut zu parieren sind.
Phase 1: Großer Schritt ins Feld, dem Ball entgegengehen
Während sein Gegner mit der Aufschlagbewegung beginnt, macht Murray einen großen Schritt hinein ins Feld: Sein rechtes Bein ist noch hinter der Grundlinie, mit dem linken geht er dem Ball entgegen. Allein die Dynamik in Murrays Auftaktschritt zeigt, worauf es beim Return vor allem ankommt: sich nicht zurückfallen zu lassen, sondern eine offensive Schlagposition einzunehmen. Wer den Return zu defensiv spielt, wird selten die Chance haben, dem Aufschläger gefährlich zu werden.
Phase 2: Breiter „Splitstep“ für Schnelle Reaktionen
Kurz nachdem der Ball die Wurfhand des Gegners verlassen hat, steht Murray etwa einen halben Meter im Feld und macht den charakteristischen „Splitstep“. In dieser Drehscheibenposition kann er am schnellsten auf das Service reagieren. Seine Beinstellung lässt vermuten, dass Murray mit einem Aufschlag auf die Rückhand rechnet, weil sein linker Fuß näher an der Grundlinie steht. Seinen Schläger hält er mit beiden Händen gerade vor dem Körper – bereit für Returns mit Vor- oder Rückhand.