Während eines Marathondoppels: „Pinkel-Skandal“ in Wimbledon
Pablo Cuevas hat in seiner Doppelpartie mit Marcel Granollers für einen handfesten „Pinkel-Skandal“ gesorgt. Der Uruguayer soll nach einer verweigerten Toiletten-Pause in eine leere Balldose uriniert haben.
Große Aufregung gestern in Wimbledon auf Außenplatz 7: Dem Finalisten des Rasenturniers von Nottingham, Pablo Cuevas, wurde während seines Doppel-Drittrundenmatches mit Partner Marcel Granollers gegen Jonathan Marray und Adil Shamasdin beim Stand von 8:9 im fünften Satz von der französischen Stuhl-Schiedsrichterin Aurelie Tourte eine Toilettenpause verwehrt. Grund dafür war, dass Cuevas während der insgesamt über vierstündigen Partie bereits zwei Toilettenpausen genommen hatte – mehr sind laut Regelwerk nicht erlaubt. Daraufhin soll Cuevas laut Augenzeugen unter seinem Handtuch in eine leere Balldose uriniert haben. Zwar dementierten die Veranstalter diesen Vorgang nach dem Match, eine Strafe wegen unsportlichen Verhaltens gab es für den Sandplatzspezialisten aus Uruguay und seinen spanischen Doppelpartner dennoch. Englische Medien hatten für den „Pinkel-Skandal“ schon gestern Abend eine passende Bezeichnung parat: „Pee-Gate“ in Wimbledon nannten sie den Eklat.
Als das an 15 gesetzte Duo beim Stand von 12:13 und 0:30 die zweite Verwarnung für das Wegschlagen eines Balles und damit einen Punktabzug erhielt, eskalierte die Situation komplett. Cuevas/Granollers traten in den Sitzstreik, obwohl sie nun drei Matchbälle gegen sich hatten. Erst nach fünfminütiger Unterbrechung und mit Hilfe des Oberschiedsrichters konnte die Partie fortgesetzt werden. Marray/Shamasdin gelang prompt das Break und der Matchgewinn.
Balldose flog in Richtung Schiedsrichterin
Auch nach dem Spiel war Granollers nicht zu bremsen. Zuerst lieferte er sich ein hitziges Wortgefecht mit der Schiedsrichterin, am Ende flog sogar eine Balldose in ihre Richtung. Daraufhin wurde Tourte mit dem Sicherheitsdienst vom Platz gebracht. Nach dem Match sprang Jonathan Marray, Wimbledon-Sieger im Doppel 2012 mit dem Dänen Frederik Nielsen, den Verlierern zur Seite: „Ich denke im fünften Satz sollte eine weitere Toilettenpause erlaubt sein. Ich kenne jetzt die genaue Regel nicht, aber wir waren tief im fünften Satz und da sollte es erlaubt sein, auf die Toilette zu gehen.“
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