Ivanovic und Schweinsteiger: Eine wunderbare Geschichte!
Ana Ivanovic und Bastian Schweinsteiger haben geheiratet. Eine wunderbare Geschichte, findet unser Reporter, der Ivanovic noch vor vier Wochen getroffen hat.
Man kommt an ihnen nicht vorbei, an Mr. und Mrs. Schweinsteiger – ja, so heißen sie jetzt beide. Die Timelines der sozialen Netzwerke explodieren mit Fotos und verwackelten Videos von der Traumhochzeit in Venedig. Es wird gratuliert und diskutiert – darüber, ob ER bei der standesamtlichen Trauung nun eine Krawatte hätte tragen müssen und ob IHR Kleid tatsächlich ein 275 Euro-Schnäppchen war. Endlich einmal wirklich wichtige Themen!
Ein Foto der Serbin, ganz in Weiß und mit Brautstrauß, das sie gestern kurz vor der kirchlichen Zeremonie über ihre Social Media-Kanäle ins digitale Orbit gejagt hatte, ist auf Facebook mit mehr als 260.000 Gefällt mir-Klicks der absolute Renner. Der weiße Daumen auf blauem Hintergrund ist die Währung, die schonungslos offenbart, ob Inhalte im Netz interessieren oder nicht. Das Foto der Braut interessiert. Und wie!
Ivanovic – die Schöne, Smarte, Sympathische
Für die Medien sind die Schweinsteigers eine wunderbare Geschichte. Und irgendwie profitiert doch auch das angekratzte Image des Tennissports nach Doping- und Wettskandalen von einer seichten Sommerstory. Es gäbe dafür keine bessere Hauptdarstellerin als Ivanovic – die Schöne, Smarte, Sympathische und überall Beliebte. Sie könnte künftig bei jedem Ligaspiel ihres Gatten in der englischen Premier-League auf der Tribüne hocken – zwischen all’ den hauptberuflichen Spielerfrauen – und müsste vermutlich trotzdem weder Spott noch Häme fürchten. Zweitrangig, ob es sportlich rund läuft oder nicht.
Die WTA-Tour braucht Ivanovic!
Wie lange sie ihren Beruf als Tennisspielerin noch ausüben wird? Hoffentlich eine ganze Weile. Familienplanung im Hause Schweinsteiger? Gern, aber bitte nicht in naher Zukunft! Die WTA-Tour braucht Profis wie Ivanovic. Egal, ob sie im Ranking auf Platz acht oder 80 geführt wird. Sie besitzt ein Charisma, das den meisten Kolleginnen fehlt. Ja, sie knipst ihr perfektes Lächeln an, wenn Kameras und Fotografen auftauchen – aber im Gegensatz zu vielen anderen schaltet sie es danach nicht aus. Sie ist keine Diva wie Maria Sharapova und keine Laute wie Serena Williams. Sie bewegt sich zwar auch sportlich lange nicht mehr auf Augenhöhe mit den Besten. Aber Ivanovic ist trotzdem seit Jahren das Gesicht von Milliarden-Unternehmen wie Adidas und Rolex. Sie gehört weltweit immer noch zu den bekanntesten Sportlerinnen überhaupt. Seit 2005, als ihre Profi-Karriere so richtig begann, zierte sie hunderte Cover verschiedener Magazine. Wahrscheinlich hat sie dadurch phasenweise den Fokus verloren. Möglicherweise hätte sie mit weniger Modelaktivitäten mehr erreichen können als einen Grand Slam-Sieg (Paris 2008) und ein paar Wochen an der Spitzenposition der Weltrangliste.