Vergebene Matchbälle – Wenn das Spiel nicht enden will
Wer erinnert sich an die Partien, in denen die meisten Mätchbälle vergeben wurden? Anlässlich des verrückten Matches von Philipp Kohlschreiber gegen die Nummer eins der Welt in Dubai hat tennismagazin.de einige von ihnen ausgegraben.
Philipp Kohlschreiber gegen Andy Murray
In Dubai vergab Philipp Kohlschreiber gleich sieben Matchbälle gegen Andy Murray und verpasste es damit, die Nummer eins der Welt zu bezwingen. Nach dem Aus im Viertelfinale sprach Kohlschreiber dennoch vom besten Match seines Lebens. Murray nutzte schließlich seinen achten Satzball im Monster-Tiebreak des zweiten Durchgangs. Nach 2:55 Stunden hieß es 6:7 (4:7), 7:6 (20:18), 6:1 aus Sicht des Schotten.
Lexikoneintrag zu #kohlschreiber:
Fast alle seiner Matches gegen Top-Stars waren eng – gefühlt 99% gingen verloren. @sandplatzgotter pic.twitter.com/RSBDHFClec— Jordan Raza (@volley_stop) March 2, 2017
Yanina Wickmayer gegen Lucie Safarova
Die Belgierin Yanina Wickmayer schaffte es gegen die Tschechin Lucie Safarova gleich neunfach, einen Matchball nicht zu verwandeln. In der ersten Runde bei den Australian Open 2017 lag es nicht nur an den schwachen Nerven der Verliererin. Die siegreiche Safarova verbuchte in den entscheidenden Momenten nacheinander ein Ass, einen Vorhand-Winner, einen Service-Winner, dann zwei Vorhand-Winner und nochmal zwei Asse. Endstand 3:6, 7:6, 6:1 für Safarova, in einer, für die Belgierin Wickmayer, sehr unglücklichen Begegnung.
Video of Lucie Safarova saving nine MPs against Yanina Wickmayer.https://t.co/tj6SPEMyno
— Steven Mills (@StevenMtennis) January 17, 2017
Michael Stich gegen Andrei Chesnokov
Die Deutschen beschwerten sich 1995 im Davis Cup-Halbfinale gegen Russland über die Platzverhältnisse der Gastgeber. Boris Becker sprach von einem Untergrund, der ihn an „Joggen am Strand“ erinnert. Im entscheidenden Match, dem Einzel zwischen Michael Stich und Andrei Chesnokov, vergab Stich ganze neun (!) Matchbälle. Gegen den frischen Chesnokov, der im Doppel geschont wurde, verließen den Deutschen im nervenaufreibenden Fünf-Satz-Match zunehmend die Kräfte und somit auch die Konzentration. Am Ende siegte der Russe mit 14:12 im fünften Satz und sorgte für das große Entsetzen im deutschen Team. Michael Stich verharrte nach der Niederlage minutenlang auf der Bank und versteckte seinen Kopf unter einem Handtuch. Der Traum vom Finale gegen die USA war ausgeträumt.
Jovana Jaksic gegen Tamira Paszek
Die Serbin Jovana Jaksic wehrte 2014 im Finale des ITF-Turniers von Surprise/Arizona gegen die Österreicherin Tamira Paszek satte 14 Matchbälle ab! Vielleicht hatte sie ihre Gegenspielerin durch ihr Geschrei auf dem Court abgelenkt, Jakic ist schließlich bekannt für ihr lautstarkes Spiel. Die Serbin begründete ihren Erfolg jedoch anders: „Wenn ich einen abwehren kann, kann ich auch den zweiten und den dritten abwehren. Aber ich habe nach dem sechsten Matchball aufgehört zu zählen.“
Giorgio de Stefani gegen Wilmer Allison
Der Italiener Giorgio de Stefani spielte im Davis Cup am 18. Juli 1930 gegen den Amerikaner Wilmer Allison und vergab unfassbare 18 Matchbälle. Nach einem 0:2-Satzrückstand konnte Allison das Match noch für sich entscheiden. Da es damals noch keinen Tiebreak gab, endete die Partie 4:6, 7:9, 6:4, 8:6, 10:8 aus Sicht des US-Amerikaners.
Tommy Haas gegen John Isner
Bei den French Open 2013 spielte Tommy Haas gegen den US-Amerikaner John Isner. Bei einer 6:5-Führung hatte Haas die ersten neun Matchbälle gegen den servierenden Isner. Der 2,06 Meter große Aufschlagriese zeigte keine Nerven und wehrte alle Matchbälle ab, drei davon mit Assen. Im fünften Satz geriet Haas schnell 0:3 und 1:4 in Rückstand. Zum 3:4 schaffte er im vierten Anlauf das Rebreak, beim Stand von 4:5 wehrte er selbst einen Matchball von Isner ab. Nach 4:37 Stunden und zwölf vergebenen Matchbällen von Tommy Haas schlug Isner eine Rückhand seitlich ins Aus und der Bann war gebrochen. Der damals 35-Jährige Haas gewann das Match 7:5, 7:6, 4:6, 6:7, 10:8. „Ich war bei einem großen Match dabei. Leider musste einer verlieren. Für mich wäre das nach den vielen Chancen aber noch enttäuschender gewesen“, sagte Haas.
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