Texas is calling: Es ist ganz viel passiert
Leon Hein (18) und Juri Reckow (18), zwei tennisbegeisterte Jungs aus Hamburg, flogen zum Jahreswechsel 2016/17 in die USA, um an der „University Texas San Antonio“ (UTSA) ihr Tennis-Stipendium zu beginnen. Leon wird über seine Erlebnisse auf tennismagazin.de in der Kolumne „Texas is calling“ regelmäßig berichten.
Wie ihr ja alle durch die Medien mitbekommen habt, fegte ein gewaltiger Wirbelsturm namens Harvey über Texas. Ich als alter Wetterverrückter war schon sehr gespannt, was da wohl an noch nie erlebter Macht auf uns zukommen würde. Es wurde einem allerdings auch durchaus recht mulmig: Die Supermärkte waren leergekauft, die Uni wurde geschlossen, alles was irgendwie wegfliegen konnte, wurde weggeräumt oder festgeschnallt – also man war gut vorbereitet auf das Monster!
Glück gehabt!
Doch San Antonio und wir hatten Glück und wurden tatsächlich weitestgehend verschont, es regnete zwar tagelang und wehte ein wenig, aber ich würde es mal fast als normale Herbsttage in Hamburg bezeichnen. Aber Houston und Corpus Cristi an der Küste hat es richtig erwischt mit starken Überschwemmungen und Schäden. Das sind beides Orte, die wir bereits für unsere Punktspiele angefahren haben und so fühlten wir natürlich mit den Bewohnern mit.
Der Alltag schlägt wieder zu
Bei uns ging dann doch relativ flott der Alltag wieder los, den werde ich Euch jetzt mal beschreiben:
- Morgens immer um 7.45 Uhr geht es mit dem Core-Protokoll los, abwechselnd mit dem Schulter-Protokoll, direkt daran schließt sich das Krafttraining an.
- 8.30 Uhr Gewichte, danach dürfen wir laufen.
- 9.15 Uhr Running – und wenn das alles geschafft ist und man eigentlich schon ziemlich in den berühmten Seilen hängt, geht es auf den Tennisplatz.
- 10.00 bis 12.00 Uhr Tennis.
- Wenn das Training beendet ist und wenn es die Zeit hoffentlich noch knapp erlaubt, schnell geduscht, um dann frisch und erholt in die Uni zu gehen.
Yoga neu auf dem Programm
In der ersten Woche mit diesem Trainingsplan bin ich abends, wenn ich mich nur mal kurz auf mein Bett gelegt habe, direkt eingeschlafen. Dieser Ablauf variiert teilweise, zweimal in der Woche haben wir jetzt noch Yoga, welches nach anfänglicher Skepsis uns allen doch echt gefällt und vor allem gut tut.
Nach der ersten Woche, in der wir dieses harte Trainingsprogramm durchgezogen haben, sind wir alle wie gehbehindert über den Campus geschlichen. Oh Mannomann, war das ein Muskelkater! Außerdem mussten wir noch den sogenannten Beep-Test laufen und noch so einiges mehr. Also ich kann Euch sagen, der Fall hat es trainingsmäßig absolut in sich, wir werden teilweise wirklich an unsere Grenzen gebracht, aber es macht mega Spaß und der Körper gewöhnt sich doch relativ schnell an die neue Belastung und ein Trainingseffekt stellt sich zum Glück spürbar ein.
Unser Coach hat ganz bestimmte Richtlinien, was wir an Leistungen erreichen müssen. Wenn wir die Richtlinien nicht erreichen, muss man es so lange immer wieder versuchen bis man es geschafft hat.
Jetzt mit Ernährungsberater
Aufgrund der doch starken körperlichen Beanspruchung, haben wir jetzt auch einen Ernährungsberater, der uns erklärt, was wir zu uns nehmen sollten, um dem Körper bei der Belastung ausreichend Nährstoffe zuzuführen. Ich finde das sehr interessant und auch wichtig und wir versuchen uns jetzt auch weitestgehend daran zu halten.
„Major“ gewechselt
Ja, und nun habe ich noch eine Veränderung bei mir zu berichten: Ich habe mein „Major“, das Hauptfach gewechselt und studiere ab jetzt Psychologie… Ob das wohl etwas mit den Genen zu tun hat… Naja egal, es macht mir wahnsinnig viel Spaß und ich habe auch schon meine erste Arbeit mit 100 Prozent erfolgreich abgeschlossen.
Großer Auftritt
Eine kleine Anekdote am Rande: Voller Erwartungen ging ich in meine erste Psychologiestunde und hörte voller Begeisterung dem tollen Professor zu. Plötzlich klingelte es in meinem Rucksack… Oh nein, dachte ich… Wir müssen doch unsere Handys in den Vorlesungen ausschalten. Es kam wie es kommen musste, vor hunderten von Studenten musste ich nach vorne zum Professor gehen und durfte dann leider auch den Rest der Vorlesung nicht mehr miterleben… Also ich sag’s Euch: So schnell schafft man es auf normalen Wege nicht, dass sich Menschen Dein Gesicht merken.
Gefühlt bin ich rot angelaufen wie ein Krebs, es war mir mega unangenehm, gerade weil es die erste Stunde in meinem neuen Studienfach war. Die Sache nahm dann einen positiven Ausklang, nachdem ich einen sehr netten E-mail-Austausch mit dem Professor hatte.
Eigenes Appartement
Wir wohnen jetzt ja auch nicht mehr direkt auf dem Campus, sondern haben unser eigenes Appartement ca. zehn Minuten von der Uni entfernt bezogen. Die Appartements sind wirklich sehr schön, wir wohnen zu viert, jeder von uns hat sein eigenes Bad. Wir teilen uns das Wohnzimmer und die Küche, es klappt ganz fantastisch. Wir kochen jetzt auch öfter alle zusammen, wie gesagt nach neuesten ernährungswissenschaftlichen Richtlinien. Zur Uni fährt ein großer Shuttlebus, mit dem kommt man super bequem und zuverlässig an.
Und nicht dass ihr jetzt denkt, wir haben hier nur Training und Studium, nein, nein, ganz so ist es nun auch nicht. Letzte Woche wurde unser Teamkamerad Patrick 21! Das haben wir groß gefeiert, schließlich ist man in Amerika mit 21 volljährig. Den Rest könnt ihr Euch ja denken…
In diesem Sinne grüßt Euch aus dem warmen und sonnigen Texas
Euer Leonnike air jordan 1 mid outlet | womens air jordan 6 barely rose dh9696 100 release date