Boris Becker: „Der Davis Cup ist in meiner DNA“
In seiner Rolle als „Head of Men Tennis“ hält sich Boris Becker in den Davis Cup-Tagen von Brisbane bei offiziellen Anlässen im Hintergrund. Im Training bringt er sich im Zusammenspiel mit Michael Kohlmann und dem Vater von Alexander Zverev umso energischer ein. Nach der Auslosung am Donnerstag nahm sich Becker in entspannter Atmosphäre in kleiner Runde am Fluss Zeit, um einige Fragen zu beantworten.
Boris Becker über…
… die Aufteilung im Training mit Alexander Zverev senior und Michael Kohlmann:
„Ich bin ja nicht erst seit dieser Woche Traningsgast etwa bei Alexander Zverev, Michael Kohlmann ist sowieso auch öfter beim Training dabei als nur in der Woche des Davis Cups. Wir sind untereinander nicht fremd und machen das mehr oder minder regelmäßig. Deswegen gibt es keine Anpassungsprobleme. Jeder hat seine Aufgabe, das war von Anfang an klar. Beim Davis Cup leite ich gemeinsam mit Kohlmann das Training. Wenn ich bei normalen Turnieren vorbeischaue, leitet der Vater von Alex die Einheiten. Aber wir tauschen uns natürlich aus: Was wurde vergangene Woche trainiert? Wo liegen die Prioritäten? Gibt es momentan Schwierigkeiten?“
… Gespräche vor einer Nominierung, zum Beispiel über die Mitnahme eigener Trainer zum Davis Cup:
„Es ist keine Grundvoraussetzung. Wir würden aber einen Fehler machen, wenn etwa Zverevs Vater mit seinen Qualitäten nicht dabei wäre. Das gilt auch für andere Trainer, würde es die denn geben. Letztlich müssen auch die Spieler das für sich entscheiden. Darauf basierend treffen wir unsere Entscheidungen.“
… Wertschätzung der Spieler über so viel Fachkompetenz während des Trainings:
„Ich hoffe einfach, dass es den Spielern hilft. Ich nehme alle unsere Spieler als mündige Spieler wahr. Ich denke, sie wissen alle, wer ihnen wie in welcher Situation helfen kann, und, dass wir das miteinander in dieser Woche gut gelöst haben.“
… das Verhältnis zur Familie Zverev:
„Ich hatte mit der Familie das erste Mal zu tun, da war Mischa 14 und Sascha 4. Seitdem haben wir uns mehr oder minder regelmäßig gesehen und es ist ein Vertrauensverhältnis entstanden. Ich verstehe mich mit dem Papa sehr gut. Ich habe großen Respekt vor seiner Leistung, er hat seine beiden Söhne zu Weltklassespielern ausgebildet.“
… das Gefühl, wieder Teil des Davis Cup Teams zu sein:
„Das ist einfach in meiner DNA. Sie können mich nachts aufwecken und fragen, wie Tennis funktioniert. Das könnte ich stundenlang erklären. Das wissen auch die Spieler und Trainer hier beim Davis Cup.“
… den etwas schroffen Umgang des australischen Teams gegenüber den Deutschen:
„Das ist normal. Die sind ja hier, um Matches zu gewinnen und nicht um Händchen zu halten. Das sehen wir genauso und kommt nicht überraschend. Aber die Australier habe ich immer als faire Sportsmänner, aber auch als harte Wettkämpfer wahrgenommen. Das können wir aber auch sein.“
Kurz vor der Auslosung in Brisbane… #DavisCup #AUSGER pic.twitter.com/oyymqbL4Dx
— DeutscherTennisBund (@DTB_Tennis) February 1, 2018
… Nick Kyrgios:
„Er ist ein ungeschliffener Diamant, was das Tennis angeht. Australien ist ja eine Tennisnation und hatte lange keine Nummer eins mehr. Da ist man nicht immer fair mit ihm umgegangen. Nick und andere junge Spieler sind keine Computer. Man muss jungen Spielern Zeit geben, sich menschlich weiterzuentwickeln. Da steht er federführend an erster Stelle. Wäre er aber so wie alle, würde er nicht die Leistung erbringen. Es ist auch hier am Freitag mit unglaublich viel Druck verbunden, hier vor mehreren 1000 Menschen zu spielen und der Erwartungshaltung gerechtzuwerden.“
… das Anspruchsdenken von Zverev und den Rat von Roger Federer, die Erwartungen herunterzuschrauben:
„Wenn Sie mit einem 20-jährigen Roger Federer gesprochen hätten, hätte der Ihnen das gleiche gesagt, wie das jetzt ein 20-jähriger Alexander Zverev tut. Seine Ansprüche waren offensichtlich richtig. Mit 36 Jahren sieht man die Welt anders. Wir können uns glücklich schätzen, dass beide Zverevs gerne für Deutschland spielen würden. Punkt. Das heißt aber auch, dass beide gerne gewinnen würden. Mehr können wir nicht erwarten.“
… die Chancen des DTB, mal wieder den Davis Cup zu gewinnen:
„Wir haben einen größeren Pool an Spielern. Ein Philipp Kohlschreiber in guter Form, ein Cedric-Marcel Stebe und in Zukunft auch ein Maximilian Marterer können das Team ergänzen. Das Schöne ist, alle wollen für uns spielen und wenn du einen großen Pool hast, ist vieles möglich. Aber es fängt am Freitag in Australien an. Ein Sieg ist Voraussetzung für mehr.“
… ein mögliches Trainerengagement in der Zukunft:
„Nein, ich sehe meine Rolle hoffentlich noch einige Jahre als Head of Men’s Tennis beim DTB. Ich fühle mich da sehr gut aufgehoben in der Kombination mit meiner Rolle beim Fernsehen. Es freut mich besonders, regelmäßig mit den deutschen Spielern arbeiten zu dürfen.“
… seinen neuen Werbespot:
„Wer mich schon länger kennt, weiß, dass Humor ein wichtiger Charakterzug von mir und meinem Leben ist. Ich kann über mich genauso lachen wie über andere.“
Eins muss man @TheBorisBecker lassen: Humor hat er 🤣 #boris #borisbecker pic.twitter.com/j2kQPReZAs
— tennis MAGAZIN (@tennismagazin) January 30, 2018
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