Ein besserer Tennisspieler als ich
Die Frage, die Tim Henman in letzter Zeit häufiger gestellt wird, lautet: Glaubst du, dass Andy Murray es je schaffen wird? Es ist der Moment, wenn Gentleman Tim etwas die Contenance verliert. Er sagt dann: Andy ist der drittbeste Spieler auf dem Planeten. Und die Leute glauben, er habe es noch nicht geschafft? Mit seinen Ergebnissen und seinem Ranking ist er besser als Federer im gleichen Alter. Ich sage nicht, dass Andy 15 Majors gewinnen wird, aber bei einigen Slams wird er siegen. Und er wird die Nummer 1 werden. Er ist so gut, er ist phänomenal.
Und dann sagt Henman noch: Andy ist ein viel besserer Spieler, als ich es jemals war. Ein nettes Lob, immerhin ist es nicht selbstverständlich, dass ein Ex-Star seinen Nachfolger lobt. Henman war die Nummer 4 der Welt. Er erreichte viermal das Halbfinale in Wimbledon (Murray bisher einmal) und er gewann 15 Turniere (Murray 13).
Murray, von dem das erfolgsentwöhnte England hofft, dass er das ATP World Finale in London gewinnen wird, ist 22 Jahre alt, Henman 35. Die beiden reden oft miteinander, auch über den Druck, die Träume einer ganzen Nation zu erfüllen. Für Henman ist der Druck vorbei: Es war, als habe jemand die Welt von meinen Schultern genommen, erinnert sich Henman an das Gefühl, das er am Morgen nach seinem letzten Match, als er mit seinen beiden Labrador-Hunden spazieren ging, hatte.
Danach schlug er 17 Monate keinen Ball, tingelte kurz mal auf der Senior Tour, und spielt inzwischen wieder seit fünf Monaten nicht. Die letzten beiden Jahr kommentierte er in Wimbledon. Die meiste Zeit verbringt er mit seiner Frau Lucy und den drei Töchtern. Es wird einen Punkt geben, wo ich konstruktivere Sachen tun werde, aber im Moment noch nicht, sagt Henman.
Als ihn sein Sponsor kurz nach dem Karriereende einen Platz in der TV-Tanzshow Strictly Come Dancing anbot, schrieb er zurück: Ich würde mir lieber Nadeln in die Augen stechen. Erstens hasse er diesen Glitzer. Und zweitens sei er der schlechteste Tänzer in der Geschichte. Golf dagegen kann er richtig gut, hat jetzt Handicap null und spielt vier-, fünfmal die Woche in Sunningdale, einem Nobelclub. Anfang Oktober spielte er an der Seite von Colin Montgomerie die berühmten Alfred Dunhill Links Championship. Im nächsten Jahr will er beim Pro-Am-Turnier in Augusta starten.
Doch bis dahin ist es noch etwas Zeit. Zeit, die Henman hat, um seinen Nachfolger zu beobachten. Spätestens beim ATP-Finale in London wieder live.
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