TENNIS-TUR-WTA

Angelique Kerber: Ab in den Urlaub!

Ihr 82. Match der Saison endete mit einer wenig überraschenden Niederlage. Angelique Kerber absolvierte 2012 so viele Partien wie keine andere Spielerin auf der Tour. Selbst ihre ärgste Konkurrentin in dieser Rubrik, Victoria Azarenka, könnte es bis zum Saisonende am kommenden Sonntag, wenn das Finale des WTA-Masters in Istanbul ansteht, auf maximal 80 Matches bringen. Kerber verlor also ihr Saisonabschlussmatch 4:6, 3:6 gegen Na Li. Es war die dritte Niederlage im dritten Gruppenspiel beim Masters Halbfinale ade.

Nach dem über dreistündigen Marathon-Match am Mittwochabend gegen Azarenka war Kerber deutlich anzumerken, dass sie mit ihren Kraftreserven am Ende war. Zwar führte sie im ersten Satz noch mit 4:2. Aber das lag weniger an ihrer Dominanz als vielmehr an der fehleranfälligen Gegnerin. Als Na Li schließlich ihr Spiel auf ein halbwegs solides Niveau anhob, war auch der letzte Widerstand Kerbers gebrochen. Bei 1:5 im zweiten Satz allerdings pushte sie sich noch einmal so richtig auf: Nach einem gelungenen Passierball schrie sie ein schallendes „Come On“ in das Rund des Sinan Erden Domes von Istanbul, reckte ihre Faust empor und ließ sich von den Fans feiern, die sie seit ihrer Weltklasseleistung von gestern in ihr Herz geschlossen hatten. Aber dieses letzte Aufbäumen half nicht mehr, Kerber war einfach platt, der Tank leer. 

„Letzte Nacht kam ich erst um 4 Uhr ins Bett. Bis zehn schlief ich zwar, aber ich konnte mich nicht wirklich von dem Azarenka-Match erholen“, erzählte sie im Anschluss an ihre Partie. „Ich war immer einen Schritt zu langsam und Na Li hat ordentlich gespielt.“ Was bleibt, sind vor allem neue Erfahrungen, die ihr auch für die nächste Saison Mut machen, wenn sie all die erspielten Punkte von 2012 verteidigen muss. „Ich habe hier unheimlich viel gelernt“, bilanzierte Kerber.

Allzu lange wollte sie sich aber mit dem Ausblick für die kommende Saison nicht beschäftigen. „Ich fahre jetzt erstmal in den Urlaub. Zwei Wochen nur Strand und Sonne, das muss jetzt sein“, sagte sie. Wohin es geht, wisse sie noch nicht genau. Hauptsache weg. Nach 82 Matches, 60 Siegen und Platz 5 in der Weltrangliste hat sie sich diese Auszeit auch mehr als verdient.

Tim Böseler, Istanbul
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