Argentinien träumt vom ersten Davis Cup-Titel
Das Wetter ist perfekt in Mar del Plata, dem Seebad vor den Toren der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. 27 Grad, dazu scheint die Sonne. Aber anstatt im Freien zu spielen, zieht der Gastgeber beim Davis Cup-Finale zwischen Argentinien und Spanien es vor, in der Halle auf einem Hartplatz anzutreten. Der Belag, auf dem gespielt wird und den die Argentinier laut Reglement bestimmen dürfen, war wochenlang das große Thema. Wo spielt man am besten, um Rafael Nadal, die Nummer 1 der Welt und den Topstar der Gäste, zumindest ein wenig auszuschalten? Inzwischen ist klar: Nadal, der an einer Sehnenentzündung im Knie leidet, ist gar nicht dabei. Das spanische Team wird von David Ferrer, zur Zeit die Nummer 12 der Welt, angeführt.
Siegessichere Argentinier
Entsprechend selbstbewusst geben sich die Argentinier. Juan Martin Del Potro, der erstmals das Team von Kapitän Albert Mancini anführt, und David Nalbandian sollen es richten. Auf Position acht und elf rangieren die argentinischen Frontmänner. „Wir können alle fünf Punkte gewinnen“, schwärmte Mancini bei der ersten Pressekonferenz im Stadion Islas Malvinas, „unsere Jungs spielen fantastisch im Training.“ Dabei war es für Del Potro nicht einfach, sich nach dem Masters Cup in Shanghai und einem 27-Stunden-Flug auf die neuen Bedingungen einzustellen. „Langsam fühle ich mich besser“, sagte Del Potro, „Ich habe noch ein paar Tage, um mich auf den Court einzustellen.“
Erfahrene Spanier
Spaniens Kapitän Emilio Sanchez zeigte sich allerdings unbeeindruckt von der Wahl des Bodenbelags: „Obwohl Argentinien und Spanien klassische Sandplatznationen sind, hat es mich nicht überrascht, dass wir in der Halle spielen. Del Potro und Nalbandian haben ausgezeichnete Ergebnisse auf Hartplatz. Ich glaube nicht, dass die Argentinier nur den Belag gewählt haben, um sich mehr Chancen gegen Nadal auszurechnen.“ Was für die Spanier spricht: Sie haben mehr Erfahrung in punkto Davis Cup. 2000 und 2004 gewannen sie den prestigeträchtigen Wettbewerb. Drei weitere Male standen die Iberer im Finale (1965, 1967, 2003). Im Halbfinale der laufenden Saison fertigten sie Titelverteidiger USA mit 4:1 in Madrid ab. Und: Ferrer, der in den letzten Monaten nicht überzeugte, hatte genug Zeit sich auszuruhen. Wer an seiner Seite antritt, ist jedoch noch nicht klar: Fernando Verdasco oder Feliciano Lopez, beides Linkshänder. „Egal wer spielt, dass sie Linkshänder sind, macht sie gefährlich“, sagt Del Potro. Der Aufsteiger der Saison 2008 könnte in seiner Heimat am Wochenende Legende werden oder ein Depp.
Andrej Antic
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