Nach Becker-Vorstoß: Davis Cup trotzdem nicht im TV
Das Davis Cup-Viertelfinale Spanien gegen Deutschland in Valencia mit den Topstars Rafael Nadal und Alexander Zverev wird zu keiner Zeit live im TV zu sehen sein. Das bestätigte der DTB gegenüber tennismagazin.de. Boris Becker hatte in seiner Funktion als Head of Men’s Tennis in Brisbane zunächst erklärt, er wolle sich zusammen mit dem Verband dafür einsetzen, dass zumindest Teile live im TV übertragen werden könnten. Ein mögliches Hintertürchen gibt es aber noch.
Mit dem öffentlichen Vorstoß war der 50-Jährige Becker, anders als mit seinem Auftreten innerhalb des deutschen Teams während der Partie in Australien, wohl nicht sehr erfolgreich. Die Rechtelage ist seit dem Jahr 2017 eigentlich klar: Die kompletten Liverechte aller Weltgruppenpartien liegen bei der kostenpflichtigen Streamingplattform DAZN, die von Freitag bis Sonntag wie schon in der ersten Runde übertragen wird. Allerdings nur im Internet und gegen ein kostenpflichtiges Monatsabo von 9,99 Euro, wobei der erste Monat gratis ist.
Der Vizepräsident des DTB, Dirk Hordorff, erklärte gegenüber tennismagazin.de: „Auf die Programmgestaltung der verschiedenen Fernsehanstalten hat der Deutsche Tennis Bund ebenso wenig Einfluss wie auf die allgemeine Rechtevergabe des Weltverbandes ITF.“ Hordorff bedauere es ausdrücklich, dass ein internationales Top-Ereignis wie ein Davis Cup-Viertelfinale mit deutscher Beteiligung nicht im Free-TV übertragen werde.
Davis Cup: Weltverband verkaufte die Rechte teuer nach Katar
Damit wird er mit Becker und seinen Funktionärskollegen auf einer Linie liegen. Anders als in den Jahren 2013 bis 2015, als der Verband eine Kooperation mit der ProSiebenSat1-Gruppe geschlossen hatte, verfügt der Verband nicht mehr selbst über die TV-Lizenz für den Davis Cup (und auch den Fed Cup). Die hatte man damals vom zuständigen Weltverband ITF eigenständig erworben.
Wir reisen mit Alexander Zverev, Philipp Kohlschreiber, Jan-Lennard Struff, Maximilian Marterer und Tim Pütz nach Valencia. #DavisCup pic.twitter.com/tt9axU52ca
— DeutscherTennisBund (@DTB_Tennis) March 27, 2018
Der Weltverband hat aber bereits 2015, so berichtet der DTB transparent auf seiner Homepage, die Übertragungsrechte an das katarische Unternehmen beIN Sports verkauft. Das Rechtepaket für den deutschen Markt liegt aufgrund der vorherigen Vergabe an den DTB beziehungsweise ProSiebenSat.1 erst seit 2017 bei beIN Sports. Das Unternehmen hat mit der Agentur Perform, die auch die TV-Rechte der WTA-Tour vermarktet, einen Dreijahresvertrag für die Übertragungsrechte am Davis Cup und Fed Cup in Deutschland, Österreich und der Schweiz geschlossen – also bis einschließlich 2019. Die Plattform DAZN gehört zu Perform, deshalb ist es wenig überraschend, dass der Streaming-Dienst seit Anfang 2017 als neuer „Big Player“ bei den Übertragungen in Erscheinung tritt.
Davis Cup: Keine Sublizenz beantragt, kostenloser Stream möglich
Eine Ausnahme gab es bisher: Wie beim Davis Cup-Erstrundenduell gegen Belgien in Frankfurt Anfang 2017, als der Hessische Rundfunk das Doppel am Samstag zeigte. Damals einigte DAZN sich mit der Rundfunkanstalt. Für einen ähnlichen Deal, den es auch beim letztjährigen Fed Cup-Relegationsduell gegen die Ukraine mit dem SWR gegeben hatte, gibt es derzeit aber keine Hinweise. „Es wird nach jetzigem Stand keine Free-TV-Übertragungen geben“, erklärte der DTB auf Anfrage. Heißt: Bislang machte noch kein Sender Vorstöße, eine sogenannte Sublizenz erwerben zu wollen.
Dass Rafa #Nadal im #daviscup zwischen Spanien und Deutschland dabei sein wird, ist nicht das einzige Highlight. Das Spiel wird in der 10.600 Zuschauer fassenden Stierkampfarena #PlazadeToros in #Valencia auf Sand ausgetragen. Der Aufbau im Zeitraffer weckt schon die Vorfreude😍 pic.twitter.com/OR4Y8tW3nw
— tennis MAGAZIN (@tennismagazin) March 27, 2018
Dennoch können sich Fans Hoffnungen machen, zumindest den Freitag live ohne Kosten zu sehen. Der DTB will über mögliche Free-Stream-Lösungen rechtzeitig informieren – es gilt als sicher, dass zumindest für einen Tag eine Lösung gefunden wird. Im vergangenen Jahr zeigte die deutsche Sportseite SPOX.com (die ebenfalls zu Perform gehört) den Freitag der Relegation im kostenlosen Livestream auf der Homepage. Zumindest eine vergleichbare Lösung ist in der Mache.
Tennisfans, die noch kein Abonnement mit DAZN abgeschlossen haben, müssen sich noch ein paar Tage gedulden. Dass es über eine derart hochklassig besetzte Begegnung (HIER gibt es alles zu der Nominierung Rafael Nadals) überhaupt derlei Diskussionen gibt, spricht für die verstrickte Sportrechtesituation im Generellen. Das gilt nicht nur für den Tennissport.Sneakers Draked Viola | Atelier-lumieresShops | Sneakers search engine | michael kors outlet in niagara falls canada