Tennis: BNP Paribas Open-Day 11 Mar 14, 2024; Indian Wells, CA, USA; Carlos Alcaraz (ESP) reacts to swarm of bees flying

"Und diese Biene die ich meine nennt sich... Alcaraz?" Der Spanier war sichtlich verwundert über den Bienenschwarm in Indian Wells.Bild: IMAGO / Jayne Kamin-Once

Top Ten: Die kuriosesten Unterbrechungen & Zwischenfälle im Tennis

Tennismatches werden immer wieder von kuriosen Zwischenfällen, Ausrastern oder gar Disqualifikationen begleitet. tennis MAGAZIN zeigt das Beste aus den drei Kategorien. Teil drei: Die merkwürdigsten Spiel-Unterbrechungen und Zwischenfälle.

Wenn sich die Konkurrenten auf dem Platz gegenüberstehen, ist eigentlich Schluss mit lustig. Es geht um Leistung und viel Geld. Jeder ist auf sich selbst fokussiert und jede mögliche Ablenkung wird auszublenden versucht. Doch in all dieser Anspannung geschehen manchmal auch Dinge, die nicht vorherzusehen sind und die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Von technischen Problemen, über von Tieren verursachte Unterbrechungen bis hin zu Interaktionen mit dem Publikum. Auch im sonst so ernsten Tennis geht es manchmal witzig und kurios zu.

Ungewöhnliche Unterbrechung: Bienenschwarm in Indian Wells 2024

Der aktuellste Zwischenfall ereignete sich im März 2024. Dass sich während eines Matches mal eine Biene oder sonstiges Kleingetier in ein riesiges Tennisstadion wie den Indian Wells Tennis Garden verirrt, ist kein Wunder und stört meist niemanden. Anders beim Viertelfinale zwischen Alexander Zverev und Carlos Alcaraz. Binnen kurzer Zeit befand sich plötzlich ein kompletter Bienenschwarm über dem Court. Während Spieler und Offizielle vor der Invasion flüchteten und das Spiel unterbrochen wurde, musste sich sogar ein Spezialist um die Beseitigung der geflügelten Insekten kümmern.

Einen Zwischenfall mit Bienen gab es bereits 2023 Cincinnati. Allerdings auf komplett andere Art und Weise. Stefanos Tsitsipas spielte in der ersten Runde gegen Ben Shelton, als der Grieche im zweiten Satz zum Schiedsrichter ging, um sich über etwas zu beschweren. „Hinter mir imitiert jemand eine Biene“, sagte Tsitsipas. Eine Frau in der untersten Zuschauerreihe soll ihn mit Bienengeräuschen beim Aufschlag aus dem Konzept gebracht haben. Nach kurzen Diskussionen entschuldigte sich die Verursacherin und das Spiel wurde fortgesetzt.

„Steffi, will you marry me?“, Wimbledon 1996

Einer der wohl bekanntesten Zwischenfälle ereignete sich 1996 in Wimbledon. In Ihrem Halbfinale gegen Kimiko Date-Krumm wurde Steffi Graf kurz vor dem Aufschlag vom Zwischenruf eines Fans unterbrochen. Dieser wollte von ihr wissen: „Steffi, will you marry me?“, also ob sie ihn heiraten wolle. Gelächter brach los und auch Graf konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Sichtlich amüsiert antwortete sie: „How much money do you have?“, also wie Geld er denn habe.

Unterbrechung wegen einer Katze auf dem Platz

Kommen wir zur nächsten Tierart, die bereits für mehrere Unterbrechungen gesorgt hat. Katzen haben sich in der Vergangenheit schon mehrfach Zugang zum Platz verschafft. So zum Beispiel 2018 in Rom während einer Doppel-Partie. Das Tier lief genau während des Aufschlags am Netz entlang. Vom anschließenden Schmetterball wurde es sogar fast getroffen. Von der WTA gibt es sogar schon eine komplette Zusammenstellung. So verirrten sich die Samtpfötchen auch bereits in Moskau, Doha oder Abu Dhabi auf den Court.

Stromausfall, Rom 2020

Da hat wohl jemand die Stromrechnung nicht bezahlt. In Rom fiel 2020 gleich zwei Mal der Strom aus und die Spieler standen plötzlich im Dunkeln. Einmal bei Gael Monfils gegen Dominik Koepfer und auch bei Kei Nishikori gegen Lorenzo Musetti. Letzterer schaffte übrigens während der „Stromausfall-Phase“ das entscheidende Break und bedankte sich nach dem Match scherzhaft bei demjenigen, der die Stromrechnung nicht bezahlt hat.

Unterbrechung wegen Mr. Möwe bei den Australian Open 2024

Nächstes Tier auf dem Court. Australien ist für seine vielen besonderen Tierarten bekannt. Zwar zählen Möwen eher nicht dazu, für die Unterbrechung eines Tennismatches können sie dennoch sorgen. Das mussten Dominic Thiem und Felix Auger-Aliassime am eigenen Leib erfahren. Der Kanadier befand sich gerade in der Aufschlagbewegung, als die Möwe auf den Platz flatterte. Zwar hob sie auch schnell wieder ab, schwebte aber dennoch weiter dicht über den Köpfen der beiden Spieler. Nur um dann erneut auf dem Platz zu landen, als wollte sie die beiden Athleten ärgern. Nur wenig später stattete die Möwe einem weiteren Match einen Besuch ab. Bei Jan-Lennard Struff gegen Rinky Hijikata traf sie pünktlich ein, um für eine Unterbrechung bei einen Matchball des Deutschen zu sorgen.

Kuriose Zwischenfälle: „Drunk“ Novak Djokovic, Shanghai 2013

Novak Djokovic sorgte in seiner langen Karriere schon für einige, nicht nur spielerisch, kuriose Momente auf dem Platz. So zum Beispiel beim Masters in Shanghai. Dort bestritt er 2013 das Finale gegen Juan Martin del Potro. Im ersten Satz noch ohne Probleme, fing der Serbe im zweiten Durchgang plötzlich an seine Balance zu verlieren. Immer wieder geriet er beim Schlagen aus dem Gleichgewicht und schließlich fiel ihm sogar das Racket aus der Hand. Es sah so aus, als wäre der heutige Grand Slam-Rekordchampion betrunken. Vermutlich plagten ihn Krämpfe im ganzen Körper. Im dritten Satz fing sich Djokovic dann wieder und holte schließlich den Titel.

Ben Stiller x Nick Kyrgios, Indian Wells 2022

Neben seinen Wutausbrüchen ist Nick Kyrgios auch für unterhaltsame Momente zu haben. So fragte er beispielsweise bereits mehrfach Zuschauer, wohin er seinen nächsten Aufschlag spielen soll. Oder auch die Verwendung von Trickschlägen sorgen immer wieder für Entertainment. In Indian Wells schaute ihm 2022 Schauspieler und Tennisfan Ben Stiller zu. Ein Zuschauer rief Kyrgios immer wieder Dinge zu. Der Australier fragte schließlich: „Bist du gut im Tennis?“. Als der Zuschauer mit nein antwortete, entging Kyrgios daraufhin: „Genau, also warum redest du dann?“ und warf, bezogen auf Ben Stiller hinterher: „Erzähle ich ihm, wie er zu schauspielern hat? Nein.“

Iguana in der Magic City, Miami 2017 & 2019

Und weiter geht’s in der Welt der Tiere. In Miami war es 2017 ein Iguana, welches den Platz unsicher machte und für eine Unterbrechung sorgte. Während Offizielle versuchten die Eidechse einzufangen, zückte Tommy Haas sein Handy und machte ein Selfie mit dem Tier, welches es sich auf der Anzeigetafel bequem gemacht hatte. Getauft wurde das Iguana übrigens auf den Namen „Iggy“. Zwei Jahre später tauchte erneut ein Iguana bei einem Match der Miami Open auf. Das Turnier hatte zu diesem Zeitpunkt gerade die Location gewechselt. Dass es sich auch in diesem Fall um „Iggy“ handelte, ist natürlich mehr als unwahrscheinlich. Nichtsdestotrotz ist es ein netter Zufall, dass zweimal beim gleichen Turnier ein Iguana für Aufsehen sorgte.

Kuriose Unterbrechung: Erdbeben in Acapulco 2021

Wackelige Angelegenheit. Wenn die Umwelt Einfluss auf Tennismatch nimmt, geschieht dies meist in Form von Regen oder starkem Wind. Im mexikanischen Acapulco trat 2021 jedoch ein ganz besonderes Naturphänomen auf. In der Partie zwischen Alexander Zverev und Dominik Koepfer begann plötzlich das Bild zu wackeln. Im ersten Moment hätte man an verkorkste Kameraführung denken können. Es handelte sich jedoch um ein kleines Erdbeben. Auch die beiden Spieler waren sichtlich verdutzt.

Mann im Minirock, Wimbledon 2017

Exhibitions sind Matches, in denen es hauptsächlich um Spaß geht. Meist sind aktuelle oder ehemalige Topspieler die Beteiligten. Diese sind häufig sogar mir Mikrofonen ausgestattet und sprechen während der Ballwechsel miteinander. Die Regeln werden ebenfalls nicht immer ernst genommen und auch Fans werden zum Teil eingebunden. So beispielsweise 2017 in Wimbledon.

In einer Doppelpartie holte Kim Clijsters einen Mann aus dem Publikum aufs Feld. Dieser war logischerweise nicht Wimbledon konform gekleidet, sprich komplett in Weiß. Die Belgierin zögerte nicht und kleidete den Mann in einen ihrer Röcke und eine Trainingsjacke ein. Die Erheiterung war bei allen groß, als der Mann in dem viel zu kleinen Outfit schließlich versuchte Clijsters´ Aufschlag zu returnieren.