Ernests Gulbis: Rückkehr des Wunderkindes
Ernests Gulbis gewann vergangenen Sonntag das ATP-Turnier in Los Angeles. Nachdem der 22-Jährige den ehemaligen Top Ten Spieler Guillermo Cañas als Trainer verpflichtete, konnte er seinen zweiten Karrieretitel erringen. Auf dem Weg zum Titel bezwang er unter anderem Juan Martin Del Potro (6:2, 6:4) und Mardy Fish (5:7, 6:4, 6:4). Dieser Sieg bedeutet mir unglaublich viel. Das ist mein zweiter Titel. Er wird mir eine Menge Selbstvertrauen geben. Mardy ist die Nummer neun der Welt und ich habe ein gutes Match gespielt, fasste der Sieger zusammen. Er spielte in den entscheidenden Momenten sehr gut, lobte Fish seinen Gegner. Durch den Erfolg kletterte der Lette um 29 Plätze auf Position 55 der Weltrangliste. Es ist der erste Schritt des einstigen Wunderkindes auf dem Weg zurück nach oben. Noch vor wenigen Jahren galt Gulbis neben Juan Martin Del Potro und Marin Cilic als künftiger Spitzenspieler. Die Voraussetzungen waren optimal die Top Ten zu erreichen. Der große Durchbruch gelang ihm allerdings nie.
In Deutschland ausgebildet
Ernests Gulbis ist 1988 in Riga geboren und in einer wohlhabenden Familie aufgewachsen. Sein Vater gilt als einer der reichsten Männer Lettlands, sein Großvater ist einer der berühmtesten Schauspieler des Landes und der andere Opa gewann 1958 die Basketball-Europameisterschaft mit dem sowjetischen Team. Nachdem ihn seine Oma im Alter von vier Jahren mit zum Tennis nahm, entfachte bei Ernests die Leidenschaft zum gelben Filzball. Ab jetzt gab es für ihn nur noch ein Ziel: Tennisprofi.
Seine Familie unterstützte ihn dabei voll und ganz. Mit 13 Jahren wurde er zu Niki Pilic nach München geschickt, um unter professionellen Bedingungen zu trainieren. Mit dem Coach ging er sechs Jahre lang auf Tour. Nach ersten Erfolgen wurde er in seiner Heimat bereits als Superstar gefeiert.
Karriereknick durch fehlende Einstellung?
Ausgerechnet nach den US-Open 2007, bei denen Gulbis als 19 jähriger das Achtelfinale erreichte und somit in die Top 50 der Welt vorstieß, wurde die Zusammenarbeit mit Pilic abgebrochen. Der Grund: Pilic warf seinem Schüler fehlende Einstellung vor.
Es folgten drei Trainer in vier Jahren und extrem schwankende Leistungen des Letten. Selten konnte er sein Talent aufblitzen lassen. 2008 schaffte er den Sprung ins Viertelfinale bei den French Open – sein bisher größter Erfolg. Sein erstes ATP-Turnier gewann er 2010 in Delray Beach (U.S.A.).
Abgesehen von diesen wenigen Highlights wird seine Karriere in den letzten Jahren von zahlreichen Erstrundenniederlagen geprägt. Besonders bei den großen Turnieren enttäuschte er regelmäßig seine Fans. Das Aus in Runde eins von Wimbledon 2011 führte seine Negativserie von sieben Erstrundenniederlagen bei Grand Slams fort. Zwischenzeitlich war Gulbis sogar aus den Top 100 der Welt verschwunden.
The next Marat Safin
Auch abseits des Platzes sorgte Gulbis nicht gerade für positive Schlagzeilen. Nachdem er im Oktober 2009 eine Prostituierte mit auf sein Hotelzimmer in Stockholm nehmen wollte, was in Schweden gesetzeswidrig ist, verbrachte er eine Nacht im Gefängnis. In den Medien wurde Gulbis bereits als The next Marat Safin betitelt. Der Russe hatte den Ruf einer der größten Frauenhelden auf der Tour zu sein.
Davon will Gulbis nichts mehr hören: Je härter man arbeitet, umso besser spielt man. Nach dem Titel in Los Angeles weiß ich, dass ich mit den besten der Welt mithalten kann.
Nils Schlüter
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