Erstes Highlight 2012 Auftakt in Melbourne
von Benjamin Protz und Tim Saatjohann
Dramatische Fünfsatz-Matches, Hitzeschlachten und bunt bemalte Fans aus aller Welt – typisch für die Australian Open. Am Montag geht das Spektakel los. 256 Spieler und Spielerinnen kämpfen um die Titel. Doch der Kreis der Favoriten ist vor allem bei den Herren überschaubar.
2011 war das Jahr von Novak Djokovic. Auch wenn es fraglich ist, ob er seine grandiose Leistung aus dem Vorjahr in der neuen Saison wiederholen kann, gilt der Titelverteidiger in Melbourne als Topfavorit. Ende des letzten Jahres hatte der Serbe mit den Folgen seiner kraftraubenden Spielzeit zu kämpfen. Allerdings: In den ersten Tagen des neuen Jahres präsentierte sich der Djoker beim Einladungsturnier in Abu Dhabi wieder topfit. Warum soll ich so ein Jahr nicht noch einmal haben? Ich muss nur an meine Qualitäten und Fähigkeiten glauben, sagte Djokovic kürzlich.
Rafael Nadal und Roger Federer die beiden anderen standesgemäßen Favoriten schwächelten zuletzt beim Vorbereitungsturnier in Doha. Federer konnte zum Halbfinale gegen Tsonga wegen einer Rückenverletzung nicht antreten. Es war erst das zweite Mal in seiner Karriere (und in 996 Matches!), dass der Schweizer eine Begegnung absagen musste. Noch beeindruckender: Begann er ein Match, gab er noch nie auf. Ich hatte Rückenkrämpfe und möchte verhindern, dass sich diese weiter verschlimmern. Ich bin zuversichtlich, dass sich mein Rücken mit Behandlungen und Kräftigung wieder vollständig erholen wird, sagte der Rekord-Grand Slam-Champion.
Auch Rafael Nadal, Melbourne-Sieger 2009, scheint rechtzeitig fit zu sein für das erste große Event des Jahres. Meiner Schulter geht es gut. Ich werde mein Bestes geben. Einer, dem es gelingen könnte, das Grand Slam-Erfolgstrio der letzten Jahre zu sprengen (der letzte Sieger, der nicht Djokovic, Nadal oder Federer hieß, war del Potro 2009 bei den US Open), ist Andy Murray. Nach drei Final- und fünf Halbfinalteilnahmen bei Major-Turnieren soll ihn nun sein neuer Trainer Ivan Lendl zum Erfolg führen. Der weiß, wie es geht. Immerhin konnte der in Tschechien geborene Amerikaner während seiner Karriere acht Grand Slam-Titel gewinnen. Was noch für ein gutes Turnier von Murray spricht: Der Schotte stand sowohl im letzten, als auch im vorletzten Jahr im Endspiel der Australian Open.
Nicht zu vergessen sind die Verfolger aus der zweiten Reihe: David Ferrer, Jo-Wilfried Tsonga und Juan Martin del Potro sind immer für das Erreichen des Halbfinals gut. Vielleicht sogar für mehr. Ferrer spielt seit Jahren konstant und ist schon lange nicht mehr nur auf Sand gefährlich. 2011 erreichte er in Melbourne das Halbfinale, besiegte sogar Landsmann Nadal. Tsonga kommt nach seinem Sieg in Doha mit viel Selbstvertrauen nach Australien und der Argentinier del Potro schaffte es nach seiner Verletzung binnen zehn Monaten von Weltranglistenplatz 485 zurück auf Rang elf.
Bei den Damen zählt Petra Kvitova nach ihrem starken Jahr 2011 (Sieg in Wimbledon und Triumph beim WTA-Masters in Istanbul) zu den großen Favoritinnen auf den Titel. Zusätzlicher Ansporn für die Tschechin: Sollte sie die Australian Open gewinnen, würde sie Caroline Wozniacki als Nummer eins der Weltrangliste ablösen. Die Dänin konnte bisher noch keinen großen Titel gewinnen und scheint Anfang 2012 noch nicht in Bestform zu sein. Beim WTA-Turnier in Sydney verlor sie im Viertelfinale gegen Agnieszka Radwanska. Trotzdem muss man sie in Melbourne auf der Rechnung haben. Der Kreis der möglichen Siegerinnen bei den Damen ist wesentlich größer als bei den Herren. Ein Triumph von Lokalmatadorin Samantha Stosur würde ebenso wenig überraschen, wie der Sieg von Victoria Azarenka, Maria Sharapova oder Na Li.
Übrigens: In diesem Jahr werden bei den Australian Open insgesamt 21 Millionen Euro Preisgeld ausgeschüttet. Mehr gab es in der Grand Slam- Geschichte noch nie. Für den Sieg in der Herren- und Damenkonkurrenz gibt es satte 1,85 Millionen Euro.
men’s jordan retro 13 release date | jordan 1 mid smoke grey release date