Es muss Liebe sein
„It must be love“ – es muss Liebe sein. Das steht auf den Plakaten, die überall in Manhattan hängen. Und nicht nur dort. Auch im National Tennis Center sieht man sie an jeder Ecke. An dem Slogan scheint einiges dran zu sein. Die New Yorker (und nicht nur sie) lieben ihre US Open. In der ersten Turnierwoche 2009 drängen sich die Besucher auf der Anlage. Allein am Freitag kamen 37388 Fans zur Day Session. Bis Montag in der zweiten Woche sind die US Open restlos ausverkauft. Dazu knallt die Sonne vom blauen Himmel. Es herrscht Partystimmung.
In diesem Jahr kommt noch hinzu, dass die Local Heros in New York ziemlich erfolgreich sind. „Die amerikanischen Herren geben Grund zur Freude“, notierte die New York Times in ihrer Freitagausgabe. James Blake, 29 Jahre alt, in diesem Jahr am Knie, am Sprunggelenk und am Zeh operiert, ist noch im Wettbewerb. Sam Querrey, der Gewinner der US Open-Series, zog erwartungsgemäß in die dritte Runde ein. Genau wie Andy Roddick, der jetzt auf seinen 2,06-Meter großen Landsmann John Isner trifft. Querrey meint: „Ich glaube, dieses Jahr haben wir gute Chancen. Wir haben eine Riesentruppe am Start.“
Für eine hübsche Story sorgte bislang ein Spieler aus Naples, Florida. Jesse Witten heißt er, 26 Jahre alt. Witten ist die Nummer 276 der Welt. Er hat jetzt schon 48.000 Dollar Preisgeld sicher. Dafür muss er auf den Challenger-Turnieren, die er normalerweise spielt, lange stricken. Jetzt spielt er gegen Djokovic, was wohl das Ende seiner unerwarteten Reise bedeuten wird.
Dafür wachsen für Melanie Oudin, zur Zeit die Nummer 70 der Welt, die Bäume in den Himmel. 17 Jahre ist sie alt, in Wimbledon kam sie ins Achtelfinale. Nach den Williams-Schwestern ist sie die drittbeste Amerikanerin. In der ersten Runde fegte sie die hoch eingeschätzte Anastasia Pavlyuchenkova, immerhin die Nummer 36 der Welt, mit 6:1, 6:2 vom Platz. Am Donnerstag spielte sie zum ersten Mal im Arthur Ashe Stadium couragiert, angstfrei, mit Mordsschlägen.
„Believe“ stand auf ihren Schuhen Glaube. Und den hatte sie, als sie die völlig verdutzte und an vier gesetzte Elena Dementieva in drei Sätzen und nach einer 2:45 Stunden-Schlacht nach Hause schickte. Dementieva galt nach starken Auftritten im amerikanischen Hardcourt-Sommer als Geheimtipp auf den Titel. Nach der Partie zollte sie der nur 1,65 Meter großen Oudin Anerkennung: „Sie ist sehr talentiert.“ „Sie hatte überhaupt keine Angst in dem Riesenstadion.“ „Es sieht so aus, als hätte sie eine glänzende Zukunft vor sich.“
Heute trifft Oudin auf Maria Sharapova, die bislang den besten Eindruck von allen Titelfavoritinnen machte. Man darf gespannt sein auf das Match gegen die 20 Zentimeter größere Russin. Wie es auch ausgeht die Lücke, die zwischen Oudin und den Williams-Schwestern klafft, wird kleiner. Oudin war schon bei den Juniorinnen die Nummer zwei. Bei den Damen ist sie noch lange nicht am Limit. „Sie spielte großartig, sie war wundervoll. Sie ist eine großartige Kämpferin“, lobte Serena Williams. Sie rauschte locker ins Achtelfinale. Das amerikanische Tennis ist in Flushing Meadows gut vertreten.
Andrej Antic aus New York
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