Fluch von Montreal Was ist mit der Weltspitze los?
Das Favoritensterben von Montreal begann schon am Dienstag: Da verlor der Sieger der beiden Vorjahre, Andy Murray, mit 3:6, 1:6 gegen den Südafrikaner Kevin Anderson. Viele Fans ließen auf Facebook ihrer Enttäuschung freien Lauf: Ich bin sehr enttäuscht, Andy. Du hast gespielt wie ein Anfänger. Andere versuchten den Schotten aufzuheitern: Keine Sorge, das nächste mal klappt es! Lag diese glatte Niederlage an mangelnder Matchpraxis? Seit seinem Auftritt für das britische Davis Cup-Team gegen Luxemburg Anfang Juli spielte Murray kein Turniertennis mehr. Er selbst schloß Fehler bei der Vorbereitung auf das Turnier aus: Ich habe so ziemlich das gleiche gemacht, wie jedes Jahr vor diesem Turnier. Es war einfach ein wirklich schlechter Tag.
Auch Rafael Nadal musste sich einen Tag später nach drei Stunden und neun Minuten geschlagen geben. 6:1, 6:7, 6:7 verlor er gegen den Kroaten Ivan Dodig. Die Niederlage war hart. Trotz allem glaube ich, dass ich ein gutes Match gespielt habe. Nur ist es Dodig in den richtigen Momenten besser gelungen, die wichtigen Punkte zu erzielen, schrieb Nadal seinen Fans im Internet. Der Spanier gestand seinem Gegner eine sehr aggressive und zu gleich mental ruhige Spielweise ein, betonte aber auch, dass er selbst ein wenig Pech gehabt hätte. Anders als bei Murray reagierten die Anhänger des Spaniers sehr ruhig und unterstützend: Mach dir nichts draus. Für uns bist du trotzdem der Beste!
Ist die Federer-Ära zu Ende?
Der dritte im Bunde ist Roger Federer. Er verlor am Donnerstag wie in Wimbledon gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga mit 6:7, 6:4, 1:6. Ich hatte ein paar Chancen, so der am Montag 30 Jahre alt gewordene Schweizer, aber Tsonga hat einen tollen dritten Satz gespielt und das Match für sich entschieden. Wie immer im Moment der Niederlage lobte Federer die Stärken des Gegners, statt auf eigene Schwächen einzugehen. Von zu geringer Länge in den Grundschlägen wollte er jedenfalls nichts wissen. Dabei hatte er sich den entscheidenden Wendepunkt der Partie selbst zuzuschreiben: Gleich zu Beginn des dritten Satzes leistete er sich einen Aufschlagverlust mit einem Doppelfehler und drei vermeidbaren Vorhandfehlern. Das Entsetzen der Federer-Fans über ihr schwächelndes Idol ist groß: Unglaublich, dass er schon wieder ein Spiel verloren hat, posteten etliche Anhänger per Facebook und Twitter. Langsam tauchen auch immer mehr kritische Stimmen im Web auf: Ist die Federer-Ära vielleicht schon bald zu Ende?
Nur einer der Topspieler zieht unbeirrt seine Kreise: der Führende der Weltrangliste, Novak Djokovic. Nach seinem 50. Saisonsieg steht er im Viertelfinale von Montreal. Alles spricht für den Serben und seinen neunten Turniersieg in diesem Jahr.
Kerstin Wittemeier
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