French Open: Wer ist eigentlich Arantxa Rus?
Im Pressezentrum ist es heute Mittag ganz schön laut geworden. Gleich neben den Plätzen der deutschen Journalisten hat ein Grüppchen Niederländer ihre Laptops aufgeschlagen. Und als diese miterlebten, wie die 20-Jährige Arantxa Rus auf dem Centre Court Kim Clijsters nach einem abgewehrten Matchball aus dem Turnier war, fielen sie vor Freude fast von ihren Drehstühlen. Es kamen sogar einige Leute vorbei zum Gratulieren. Ganz so, als ob die Medienfachleute persönlich an dem Erfolg mitgewirkt hätten. Der große Rest der Anwesenden stellte sich vor allem eine Frage: Wer zum Teufel ist eigentlich Arantxa Rus?
Kein Bezug zu Arantxa Sanchez
Eine Sache gleich vorweg: Sie ist nicht nach Arantxa Sanchez Vicario benannt! Es ist ein Zufall, die Eltern fanden einfach den Namen schön, erklärt Rus nach der Partie vor einer beachtlichen Schar an Medienvertretern. Den größten aller Interviewsäle betrat die Überraschungssiegerin erst nach einer intensiven Einweisung von ihrem Manager. Was er ihr einbläute, ist nicht übermittelt. Fest steht: Erstaunlich emotionslos und einsilbig beantwortet Rus anschließend die Fragen der Journalisten.
Die 20-Jährige hat mit dem Sieg gegen Clijsters den größten Triumph ihrer Karriere gefeiert. Noch nie stand sie in der dritten Runde eines Grand Slam-Turniers. Bisher hat Rus lediglich bei Challenger-Turnieren Erfolge gefeiert. Jetzt soll es Schritt für Schritt auf die große Tour gehen. Bei den Australian Open erreichte die 1,80 Meter große Blondine die zweite Runde mit einem Sieg über Bethanie Mattek-Sands. Inzwischen ist sie mit einer Ranglistenposition von 114 die beste Tennisspielerin ihres Landes und ein Eigengewächs des niederländischen Tennisverbandes. Dieser dürfte jetzt mächtig stolz sein, wird Rus schon bald in die Top 100 vorstoßen. Ihr Coach, der Niederländer Ralph Kok war früher selbst einmal Profi, allerdings kam er nie weiter als bis in die Top 300. Zusammen trainiert das Duo in den Niederlanden und auf Gran Canaria. Der Insel-Standort hat gleich zwei Vorteile: Die Trainingsbedingungen sind top und auch der Name passt hervorragend dorthin.
Aus deutscher Sicht ist der Erfolg von Rus übrigens ebenfalls interessant. Denn Andrea Petkovic befindet sich im Tableau ganz in der Nähe. Bedeutet: Im Achtelfinale würde sie nun nicht auf die große Favoritin Clijsters treffen, sondern auf jemanden, die niedriger platziert ist.
Nina Hoffmann
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