Mail aus Limoges: Mit der Bimmelbahn zum Fed Cup
von Felix Grewe aus Limoges
Waren Sie schon einmal in Limoges? Die kleine französische Stadt im nordwestlichen Zentralmassiv zu erreichen, ist gar nicht so einfach. Nach New York gelangt man schneller. Die Anreise aus Deutschland dauert von Haustür zu Haustür satte neun Stunden Flug nach Paris, drei Stunden Fahrt mit dem TGV, danach noch einmal zweieinhalb Stunden mit dem Regionalzug, der an jeder Milchkanne Station macht. Zwischendurch zähes Warten auf überfüllten Bahnhöfen, zusammen mit drängelnden und schubsenden Franzosen. Entspanntes Reisen geht anders.
Bus statt Bimmelbahn
Vielleicht hat der französische Verband die knapp 140.000-Einwohner-Stadt genau aus diesem Grund als Austragungsort für das Duell gegen das deutsche Fed Cup-Team ausgesucht um es Görges, Lisicki & Co. nicht nur auf dem Court schwer zu machen? Spaß beiseite. Eine Tennis-Nationalmannschaft hat es unterwegs natürlich wesentlich gediegener als ein Pressefuzzi. Statt mit TGV und Bimmelbahn wurden die Damen mit einem Bus nach Limoges chauffiert. Seit Montag bereitet sich das Team von Barbara Rittner im Palais des Sports auf das Erstrundenduell der Weltgruppe II gegen Frankreich vor. Und das wird keineswegs ein Selbstläufer obwohl bei den Gastgeberinnen Spitzenfrau Marion Bartoli (Nr. 10) krankheitsbedingt ausfällt. Denn: Auch Deutschlands Nummer eins im Team, Julia Görges (Nr. 19), hatte im Laufe der Woche mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen, konnte nicht bei allen Trainingseinheiten dabei sein. Spielen soll sie am Samstag trotzdem na klar, durch den Ausfall von Angelique Kerber (Nr. 6) sind die Alternativen mit Annika Beck (Nr. 68) und Doppelspielerin Anna-Lena Grönefeld begrenzt. Im zweiten Einzel trifft Görges heute Nachmittag auf Kristina Mladenovic (Nr. 69), gegen die sie noch letzte Woche in Paris verlor. Das Eröffnungsmatch bestreiten zuvor Sabine Lisicki (Nr. 40) und Ersatzfrau Pauline Parmentier (Nr. 76). Beide Partien gibt es ab 13:15 Uhr im Livestream auf ran.de.
Gute Laune bei den Franzosen
Die 27-Jährige Parmentier wurde erst Freitag endgültig für Bartoli nachnominiert und absolvierte am späten Nachmittag die letzte Trainingseinheit, gemeinsam mit Kollegin Mladenovic. Ziemlich locker ging es da bei den Französinnen zu. Teamchefin Amelie Mauresmo, die am Wochenende zum ersten Mal auf der Bank sitzen wird, alberte mit französischen Journalisten herum, pfefferte pausenlos Bälle unter das Hallendach und versuchte eine geöffnete Luke zu treffen. Das kann doch nicht so schwer sein, echauffierte sie sich. War es offensichtlich doch, denn getroffen hat sie nicht. Von Anspannung war in dieser Einheit beileibe nichts zu spüren.
Tennis statt Basketball
Heute wird das anders aussehen. Knapp 3.500 französische Fans werden in der ziemlich dunklen, alten Halle im Stadtteil Beaublanc erwartet. Nomalerweise ist hier das Basketballteam aus Limoges zuhause, das in den Neunzigern sogar zu den besten Teams in Europa gehörte. Tennis wurde im Palais des Sports aber auch schon gespielt zum Beispiel das Davis Cup-Viertelfinale 1996 zwischen Deutschland und Frankreich. Erinnern Sie sich noch? Damals siegten Cedric Pioline und Co. mit 5:0 gegen Boris Becker, Marc-Kevin Goellner, David Prinosil und Hendrik Dreekmann. Kein Ergebnis, das man an diesem Wochenende von den deutschen Damen erwartet.
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